Kühtai im Winter
Hermann Hammer
Hermann Hammer
Politik

Tourismusstudie als Alarmsignal

Die am Montag präsentierte Tourismusstudie des MCI interpretieren Liste Fritz, Neos, ÖGB und die Grünen kritisch. Die Auswüchse des Tourismus würden zunehmend zum Problem, die Meinung der Tiroler sei ernst zu nehmen, hieß es am Dienstag.

Während Tirols oberste Touristiker in den Studienergebnisse eine positive Grundstimmung der heimischen Bevölkerung sehen, interpretieren andere die Ergebnisse als Alarmsignal. Der Tourismus gehöre zu Tirol, immer mehr Einheimische hätten aber von den Auswüchsen des Tourismus die Nase voll, betonte die Liste Fritz.

Der Tiroler Tourismus setze auf Masse, und Massentourismus bringe Massenverkehr, so der Landtagsabgeordnete Markus Sint. ÖVP und Grüne seien zufrieden, weil die MCI-Studie eine hohe Wertschätzung der befragten Bevölkerung bescheinigt, ihnen fehle aber der Weitblick, kritisierte Sint.

Skifahrer in Ischgl
ORF
Aus der Bevölkerung gibt es immer mehr kritische Stimmen zu den negativen Auswirkungen des Tourismus.

„Genug ist genug“, sehen die Tiroler Grünen die Studie als Warnsignal und fordern Tourismus mit Maß und Ziel. Dass nur 35 Prozent der Befragten den Tourismusbetrieben ein positives Image als Arbeitgeber bescheinigen, zeige, wie dringend eine Neuausrichtung sei, unterstreicht der Tourismussprecher der Tiroler Grünen, Georg Kaltschmid.

Meinung der Tirolerinnen und Tiroler Ernst nehmen

Auch für den ÖGB Tirol sind die Ergebnisse der Tourismusstudie alarmierend, die Meinung der Bevölkerung müsse Ernst genommen werden. Es brauche neue Strategien und attraktivere Arbeitsplätze, um den Tourismus in eine bessere Zukunft führen zu können, sagte Herbert Frank von der Gewerkschaft Vida.

Immer weniger Tirolerinnen und Tiroler würden vom Tourismus profitieren, betont Neos-Klubobmann Dominik Oberhofer. Dafür hätten immer mehr das Gefühl, vom Massentourismus und dem damit verbundenen Verkehr überrollt zu werden. Die Landesregierung bleibe bei kritischen Fragen Antworten schuldig. Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) hatte am Montag angekündigt, die Tourismusstrategie aufgrund der Ergebnisse anzupassen. Es gehe auch darum, den Tourismus als Arbeitgeber für Einheimische attraktiver zu machen.