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Politik

Umfrage: Zufriedenheit mit Tiroler Politik

Die Tirolerinnen und Tiroler stellen der Tiroler Politik wie auch den Tiroler Politikern überwiegend ein gutes bis sehr gutes Zeugnis aus. Das geht aus einer Umfrage von Studierenden der Politikwissenschaft hervor. Weniger Vertrauen haben die Befragten in die Politik auf Bundesebene.

Die repräsentative Telefonumfrage wurde zwischen 11. und 15. November durchgeführt. 500 Personen beantworteten einen zweiseitigen Fragenkatalog zum Thema „Politiker – Image und Vertrauen“. Projektleiter war Politikwissenschaftler Christian Traweger von der Universität Innsbruck. Die Schwankungsbreite wurde mit 4,3 Prozent angegeben.

70 Prozent mit Tiroler Politik „eher" zufrieden“

Befragt wurden 270 Frauen und 230 Männer aus den unterschiedlichsten Alters- und Bildungsschichten. Der Umfrage zufolge sind 70 Prozent mit der schwarz-grünen Koaltion in Tirol „eher zufrieden“, 30 Prozent sind „eher weniger“ zufrieden. Die Zufriedenheit mit der Tiroler Regierung stieg bei ÖVP- und bei Grün-Wählern sogar auf 83 Prozent. Bei FPÖ-Wählern sank die Zufriedenheit hingegen auf 30 Prozent, bei SPÖ-Wählern auf 57 Prozent.

Auch Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) wurde abgefragt und hier ist laut Umfrage eine große Zufriedenheit festzustellen. 89 Prozent sind mit der Arbeit Platters „sehr“ oder „einigermaßen“ zufrieden. „Wenig“ oder „gar nicht“ zufrieden sind lediglich elf Prozent der Befragten, überwiegend Personen bis zum 40. Lebensjahr und mit höherem Bildungsniveau. Türkis/ÖVP-Wähler haben eine überdurchschnittlich gute Meinung von LH Platter.

Wenig Vertrauen in Bundespolitiker

Umso näher ein Politiker oder eine Politikerin seinen Bürgern ist, desto eher wird den Volksvertretern vertraut. Zu diesem Schluss kommen die Studierenden, die die Umfrage ausgewertet haben. 69 Prozent der Befragten gaben an, Politikern auf Gemeindeebene „sehr großes“ oder „großes“ Vertrauen entgegenzubringen. Ähnlich auf Landesebene: 67 Prozent der Befragten erleben Tiroler Politiker als sehr vertrauenswürdig. Auf Bundesebene hingegen werden Politiker von nur 30 Prozent der Befragten als vertrauenswürdig erlebt.

Glaubwürdigkeit ist wichtigster Faktor

Unter den für die Umfrage Befragten haben Politiker dennoch ein eher schlechtes Image, im Gegensatz zu Universitätsprofessoren und Journalisten. Drei Viertel meinten, Politiker „reden zu viel, handeln zu wenig, seien karrieresüchtig und würden nur an die nächsten Wahlen denken.“ Die Befragten glauben darüber hinaus, dass mehr als 80 Prozent der Politiker „Freunderlwirtschaft“ betreiben. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für einen Politiker seien „Glaubwürdigkeit (54 Prozent), Sachkompetenz (48,7 Prozent), sympathisches öffentliches Auftreten (29,8 Prozent) und Verhandlungsgeschick (29,6 Prozent)“.

Eine gute Meinung haben 39,4 Prozent von Politikern der ÖVP, gefolgt von Politikern der Grünen (22,6 Prozent). Eine schlechtere Meinung haben 46,8 Prozent der Befragten von FPÖ-Politikern und von SPÖ-Politikern (13,8 Prozent)
45 Prozent der Befragten gaben allerdings an, keinen Politiker persönlich zu kennen.

ÖVP bei Sonntagsfrage voran

Auch die bekannte Sonntagsfrage wurde bei der Umfrage gestellt: Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Nationalratswahl wäre? Darauf antworteten 43 Prozent der Befragten die ÖVP, 19 Prozent würden die Grünen wählen, elf Prozent die SPÖ und jeweils zehn Prozent würden die NEOS und die FPÖ wählen. Die ÖVP und die Grünen würden von jeweils einem Drittel der unter 25-Jährigen gewählt. Unter den höher Gebildeten erreicht die FPÖ derzeit nur vier Prozent, die Grünen jedoch über 35 Prozent.