Salim Tajik lebt seit viereinhalb Jahren in Tirol. Zuvor hatte der gebürtige Afghane jahrelang ohne staatliche Anerkennung im Iran gelebt, wohin seine Familie geflüchtet war als er noch ein Kleinkind war. Seit er 2015 nach Tirol gekommen ist, sei er ein gelungenes Beispiel für Integration, sagen seine Unterstützer. Er hat Deutsch gelernt und den Pflichtschulabschluss nachgeholt. Auch in der Tiroler Boxszene ist er mittlerweile fest verankert, er war zweimal Tiroler Meister im Leichtgewicht und 2018 österreichischer Vizestaatsmeister im Bantamgewicht. Dafür wurde er auch zuletzt im Rahmen der Tiroler Sportlergala ausgezeichnet.
Unverständnis über Vorgangsweise
Dass ihm nun die Abschiebung droht, sei nicht nur unverständlich, sondern vor allem unmenschlich, so Helmut Schuler, der die Mahnwache organisiert hat und Tajik seit längerem unterstützt: „Man kann einem Menschen, der viereinhalb Jahre hier gelebt hat und sich wirklich voll integriert hat, jetzt nicht einfach sagen: Danke, dass Sie hier gearbeitet und Deutsch gelernt haben, aber jetzt gehen Sie wieder nach Hause. Das geht nicht!“
Schuler will mit dieser Mahnwache die Öffentlichkeit wachrütteln, sagt er. Die verantwortlichen Politiker müssten das Asylrecht ändern, so Schuler: „Dieses Asylrecht ist nicht gerecht.“
Mit einer Petition, die bereit über 2.500 Menschen unterschrieben haben, wollen sich die Initiatoren an das Innenministerium wenden.