Vernetzt in die Zukunft
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Wissenschaft

Die vernetzte Zukunft Tirols

Zum Abschluss des 350-Jahr-Jubiläums hat die Uni Innsbruck das Diskussionsforum „Zukunft Denken“ abgehalten. Mit dabei war der Zukunftsforscher Andreas Reiter, ein gebürtiger Innsbrucker. Für Regionen wie Tirol sieht er die Zukunft in der Vernetzung.

Der Zukunftsforscher Andreas Reiter
Andreas Reiter, ZTB Zukunftsbüro
Zukunftsforscher Andreas Reiter

Was sind die Trends der Zukunft? Und wohin werden sich Regionen wie Tirol entwickeln? Das sind Fragen, mit denen sich der Zukunftsforscher Andreas Reiter bereits seit 25 Jahren beschäftigt. Beim mehrtägigen Forum „Zukunft denken“, das von Mittwoch bis Freitag an der Universität Innsbruck stattfand, sprach er über die Zukunft im Zeichen der Vernetzung zwischen Menschen und smarten Technologien.

Die Teilnehmer der Veranstaltungen des Diskussionsforums
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Die Teilnehmer des Diskussionsforums: v.l.n.r. Zukunftsforscher Andreas Reiter, Politiker und Ex-Rektor Karlheinz Töchterle, Ethnologe Timo Heimerdinger, Wirtschaftswissenschafter Leonhard Dobusch, Meteorologe Mathias Rotach und Verkehrsexperte Markus Mailer

Wer zukunftsfähig sein will, muss sich vernetzen

Das Zauberwort der Zukunft ist für Reiter „Vernetzung“. Nur diese könne sicherstellen, dass das Leben in den Regionen attraktiv bleibe – und zwar auch mit neuen Technologien wie künstlicher Intelligenz.

Hier, so der Zukunftsforscher, brauchen Länder wie Tirol eine eigene Kompetenz, denn verschlafe Tirol diese Entwicklungen, zähle es zu den Verlierern des Fortschritts: „Ein Land, das in Zukunft überlebensfähig sein will, muss in smarte Technologien setzen“, ist sich Reiter sicher. „Ohne smarte Technologien geht gar nichts.“

„Big Data“

Big Data (wörtlich: „große Daten“) bezeichnet riesige Datenmengen, die mit herkömmlichen Methoden nicht mehr ausgewertet werden können. Der Begriff steht aber gleichzeitig für jene digitalen Technologien, die dann zur Anwendung kommen.

Datenmengen als Fortschritt und Problem

Der technische Fortschritt habe auch seine Kehrseiten, räumte Reiter auf Nachfrage ein. Wissen sei Macht, die Frage bleibe, wer sie hat: „Big Data bringt immer die Frage mit sich, was mit den Daten passiert und wer die Datenhoheit hat“, erklärte der Experte. Es sei daher eine offene Frage, ob unsere Daten in der Hand großer globaler Konzerne bleiben, oder ob es in der Zukunft regionalere Lösungen geben wird. Daten könnten etwa innerhalb Mitteleuropas bleiben und nicht mehr weltweit verbreitet werden.

Skifahrer springt aus Handy
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Alpinkultur und Vernetzung – die Zukunft Tirols?

Tirol könnte seine Stärken ausbauen

Durch neue Technologien könne Tirol seine jetzigen Stärken noch mehr ausschöpfen, glaubt der Zukunftsforscher. Wichtig sei dabei ein Fokus auf alpine Lebenskultur, als auch auf alpine Technologien sowie die Verknüpfung beider Aspekte. Man müsse sich fragen: „Wie kann man alpine und smarte Technologien mit Tourismus, Alpinsport und anderen Stärken Tirols vernetzen“, erklärte Reiter.

Gelingt das, dann bleibe des Leben am Land attraktiv, glaubt der Experte – gerade auch für junge, qualifizierte Menschen. Das sei entscheidend für die wirtschaftliche Entwicklung einer Region.

Weitere Vortragende des Diskussionsforums waren die österreichische Philosophin und Publizistin Isolde Charim, der Neuropsychologe Claus Lamm und die ehemalige dänische Umweltministerin Ida Auken.