„Ich bin nicht einmal zum Essen gekommen“, sagte der für Osttirol zuständige Landesgeologe, Roman Außerlechner. In den tiefer gelegenen Regionen östlich und süd-östlich von Lienz, wo Regen die Hänge aufgeweicht hat, war er im Dauereinsatz. Zahlreiche Hangrutschungen und Murenabgänge sorgten dort für Probleme.
Speziell im Debanttal gingen einige Muren ab. Dort ist die Straße nach wie vor gesperrt, sie muss saniert werden. Die Talbewohner seien aber ausreichend versorgt und in den kommenden Tagen soll die Straße auch wieder befahrbar werden.
Hoffen auf trockenes und kaltes Wetter
Für die kommenden Tage rechnet Außerlechner mit Entspannung. Wenn es, wie prognostiziert, trocken bleibt und nicht allzu warm wird, sei das ideal. Problematisch wäre, so Außerlechner, wenn es weitere Regenfälle gebe oder der Schnee zu schmelzen beginne. Dann müsse man mit weiteren Bewegungen rechnen.
Einsätze in Schönberg und Alpbachtal
In Reith im Alpbachtal (Bezirk Kufstein) waren die Experten ebenfalls gefragt. Oberhalb der Brucker Straße hatte sich am vergangenen Mittwoch ein sieben Kubikmeter großer Felsen gelöst. Ein zweiter Felsbrocken war noch an der Abbruchstelle eingekeilt. Inzwischen ist die Straße wieder geöffnet, die Sperre wurde aufgehoben.
In Schönberg kam es am Sonntag vor einer Woche zu einem Hangrutsch, der die Brennerstraße (B182) unbefahrbar machte. Mittlerweile ist sie wieder einseitig geöffnet, der Verkehr wird wechselseitig angehalten. In einigen Tagen soll sie wieder ohne Probleme befahrbar sein, so der Leiter der Tiroler Landesgeologie, Thomas Figl.
In Nordtirol kaum Probleme
Abgesehen von der Ausnahmesituation in Osttirol will Figl nicht von einem außergewöhnlichen Herbst für die Landesgeologen sprechen. In Nordtirol sei die Anzahl an Einsätzen durchaus überschaubar gewesen. Kleinere Ereignisse im Unterland und im Ötztal hätten kaum für Probleme gesorgt.