Parkautomat in Innsbruck
Hermann Hammer
Hermann Hammer
Wirtschaft

Parken in Innsbruck wird teurer

Am Donnerstag befasst sich der Innsbrucker Gemeinderat mit dem Stadtbudget für 2020. Bürgermeister Georg Willi möchte die Parkgebühren erhöhen, um mehr Einnahmen für die Stadt Innsbruck zu ermöglichen. Das Geld soll für Schulen und Kindergärten verwendet werden. Für Aufregung ist gesorgt.

Bürgermeister Georg Willi (Grüne) möchte für nächstes Jahr einen Sparkurs durchsetzen, daher sind deutlich geringere Ausgaben geplant und höhere Einnahmen für die Stadt. Die Parkgebühren sollen dazu ab Jänner 2020 von 70 Cent auf einen Euro pro halbe Stunde erhöht werden.

Eine unpopuläre Entscheidung?

Laut Berichten der „Tiroler Tageszeitung“ gibt sich Willi optimistisch, dass die erhöhten Parkgebühren der Stadt künftig bis zu 2,5 Millionen Euro zusätzlich einbringen können. Nachdem das Konzept zur Parkraumbewirtschaftung von 2013 bereits unter Skeptikern wie der ÖVP abgelehnt wurde, ist allerdings wenig Gegenliebe für die neue Maßnahme zu erwarten. „Das ist mir bewusst. Das ist nicht lustig für die Autofahrer und ich verstehe das. Aber das bringt uns Geld, das wir für das Bauprogramm im Schul- und Kindergartenbereich dringend brauchen“, so Willi. Er geht von einer Mehrheit im Gemeinderat für die Parkgebührenerhöhung aus. Im Dezember soll darüber endgültig abgestimmt werden.

Hinweisschild für Parkscheine
ORF
Parkgebühren können künftig auf einen Euro pro halber Stunde erhöht werden.

Kritik und Lob für die Maßnahme

Die anderen Parteien und Interessenvertretungen reagierten unterschiedlich. Die ÖVP lehnt eine Erhöhung der Parkgebühren klar ab. „Wer Parkgebühren erhöht, der muss sich im Klaren sein, dass immer weniger Leute mit dem Auto in die Stadt fahren und damit die Kundenfrequenz automatisch sinkt“, so ÖVP-Gemeinderat Lutz. Die Wirtschaftskammer Tirol sieht darin ebenfalls einen Schaden für die Wirtschaft und nennt das neue Konzept zur Parkraumbewirtschaftung „kontraproduktiv und absolut nicht nachvollziehbar“. Ähnlich sieht das Winfried Vescol­i von der Freiheitlichen Wirtschaft, der die geplanten Maßnahmen als „Abzocke“ betrachtet.

NEOS für teureres Parken

Die Neos hingegen sehen eine Erhöhung der Parkgebühren positiv. „Wertvolle öffentliche Fläche für parkende Autos zu verwenden, ist in Innsbruck einfach immer noch zu billig,“ meinte Gemeinderätin Julia Seidl. „Wir fordern jedoch eine Zweckwidmung der Mehreinnahmen für den Ausbau der Radwegeinfrastruktur und des öffentlichen Verkehrs." Auch solle das Geld zur Förderung Wirtschaftstreibender verwendet werden.