Eine Frau tippt auf einem Smartphone
APA/dpa/Sebastian Gollnow
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Verkehr

Mitfahrbörse für alle als App verfügbar

Wer in Fahrgemeinschaften zur Arbeit fährt, tut nicht nur der Umwelt einen Gefallen. Deshalb rief die Wattener Mobilitätsplattform „ummadum“ eine App ins Leben, in der man nach Mitfahrgelegenheiten suchen kann. Ab sofort ist sie für jeden frei zugänglich.

Vor einem Jahr startete „ummadum“-Geschäftsführer Rene Schader ein Pilotprojekt, um seine App zu testen. Gefördert wurde dieses Projekt vom Land Tirol. Die Gemeinden Schwaz und Wattens sowie das Bezirkskrankenhaus Schwaz, die Firma Swarovski und insgesamt 1.000 Nutzer waren daran beteiligt. Während des Pilotprojekts wurden über 50.000 Kilometer geteilt und damit neun Tonnen Kohlendioxid eingespart. Nun wurde die App öffentlich zugänglich gemacht.

Gemeinsames Fahren wird belohnt

Wer auf dem Weg zur Arbeit jemanden mitnehmen will, muss sich nur in der neuen App registrieren und kann dann online eine Mitfahrgelegenheit ausschreiben. Wer noch nicht weiß, wie er zur Arbeit kommen soll, findet diese und kann sich mit dem Fahrer in Verbindung setzen.

Als zusätzlichen Anreiz für die Nutzung der App hat Schader eine Brücke zum regionalen Handel geschlagen. Ist man in der App registriert, erhält man für jeden gemeinsam zurückgelegten Kilometer Shoppingpunkte, die am regionalen Markt eingelöst werden können. Die App zeigt an, in welchen nahegelegenen Geschäften man seine Punkte verwenden kann.

Verkehr entlasten und regionalen Handel stützen

In Tirol sind im Durchschnitt derzeit 1,25 Personen pro Fahrzeug im Individualverkehr unterwegs. Im Arbeitsverkehr sind es sogar nur 1,06. „Das heißt, die Autos sind leer“, so Schader. Sein ambitioniertes Ziel ist es, diese Zahl auf 1,5 zu steigern, was einer Verkehrsentlastung von 20 Prozent entsprechen würde. Dies könne allerdings nur gelingen, wenn weitere Betriebe für die Idee gewonnen werden. Nur so könne man die Zahl der Nutzer auch massiv steigern.

Aufgrund der Kooperation mit regionalen Händlern, wird durch das gemeinsame Fahren nicht nur die Umwelt geschont, sondern auch der regionale Handel gestärkt. In Wattens etwa habe sich der örtliche Metzger an dem Projekt beteiligt, sagt Bürgermeister Thomas Oberbeirsteiner. Dieser zeigt sich zuversichtlich, was die Zukunft von „ummadum“ betrifft und will Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung betreiben, um das Projekt weiter voranzubringen.