Monteur arbeitet an Hochspannungsleitung in Thal Asaling
APA/EXPA/JFK
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Chronik

Wetterberuhigung, aber große Lawinengefahr

In Osttirol hat sich die Wettersituation Montagfrüh beruhigt. Aber noch immer waren 1.400 Haushalte ohne Strom und Täler von der Außenwelt abgeschnitten. Die Schulen bleiben am Montag im ganzen Bezirk geschlossen. Sorge bereitet den Experten die große Lawinengefahr.

Es herrscht auch am Montag wieder große Lawinengefahr, die Stufe vier der fünfteiligen Skala. Das gilt für ganz Osttirol und für große Teile Südtirols und des Trentinos. Otto Unterweger von der Wildbach- und Lawinenverbauung befürchtet den Abgang von Nassschneelawinen und Hangrutschungen: „Eine besondere Gefahr geht von den steilen Wiesen aus, die sich leider sehr oft im Nahbereich von Gemeindestraßen und Siedlungen befinden.“

Freies Gelände derzeit „lebensgefährlich“

Thomas Zimmermann von der Bergrettung Lienz spricht gegenüber dem ORF Tirol von „riesigen Problemen“: „Wir haben in den tieferen Lagen die Gefahr von Gleitschneelawinen und in höheren Lagen die Gefahr von Triebschneeansammlungen. Es werden heute Erkundungsflüge durchgeführt, im Bereich Prägraten, Defereggen, Oberland, um zu schauen, wie groß die Schäden wirklich sind und wo noch große Lawinen abgehen könnten.“

Zimmermann rät dringend davon ab, sich im freien Gelände aufzuhalten. Auch Spaziergänge im Wald seien wegen hoher Baumbruchgefahr „lebensgefährlich“. Zudem sollte man sich nicht unterhalb von Wiesenhängen aufhalten, diese Rutschungen seien am schwersten vorherzusagen, so der Lienzer Bergretter.

Karte Straßensperren
Land Tirol

120 Tinetz-Monteure im Einsatz

Klaus Schüller von der Tinetz spricht von einer Stabilisierung der Lage. Man habe den Vormittag für Hubschrauberflüge genutzt, um die verbliebenen Störstellen zu lokalisieren: „Derzeit sind noch Haushalte zwischen Matrei bis Tauerntal und Kalsertal bis zum Talschluss, Kalserbach bis Matrei, das Villgratental und Lesachtal ab Kartitsch bis zur Landesgrenze unversorgt.“ Man habe noch weitere 30 Monteure aus anderen Bundesländern zu den eigenen 90 Arbeitern nachgeholt, so Klaus Schüller von der Tinetz.

Nur wenige sind am Montag auf den Straßen unterwegs.
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In Lienz sind am Montag nur wenige unterwegs.

Felbertauern geschlossen

Zahlreiche Straßensperren bleiben Montagfrüh noch aufrecht, darunter die Felbertauern-Mautstraße von Mittersill bis Matrei, die Felbertauern-Straße, zwischen Matrei und Huben (zwischen der Hofstelle „Strimitzer“ und der Brühlbrücke), die Großglockner Straße zwischen Iselsberg und Winklern, die Drautal Straße bei Nikolsdorf und die Gailtal Straße zwischen Rauchenbach und Kötschach. Außerdem sind zahlreiche Landesstraßen gesperrt. Die Lawinenkommissionen werden über die Aufhebungen der Sperren beraten.

Bezirkshauptfrau Olga Reisner sorgt sich auch am Montag um die abgeschnittenen Täler, wie das Defereggen-, das Tiroler Gailtal und das Villgratental: „Ich wünsche mir, dass wir dort bald wieder Strom und offene Straßen haben. Wir haben uns ja schon vorausschauend darum gekümmert, dass es in den abgeschnittenen Gebieten medizinische Versorgung gibt, das heißt, es gibt Ärzte dort, Notfallsanitäter und Alpinpolizei.“