Klaus Oeggl vom Institut für Botanik hat sich in einer gemeinsamen Studie mit Jim Dickson aus Glasgow mit den Moosen, die rund um die 5.300 Jahre alte Mumie gefunden wurden, beschäftigt. „Dazu wurden aus den Sedimenten des Fundortes, aber auch aus der Kleidung und dem Magen-Darm-Inhalt der Gletschermumie Moose isoliert und analysiert“, erklärte Oeggl.
Die Wissenschaftler konnten 75 verschiedene Moose identifizieren. Heute wachsen an der Fundstelle 21 Moosarten. „Zwei Drittel der gefundenen Arten sind in der nivalen Zone – also auf über 3.000 Metern – heimisch. Ein Drittel allerdings nicht, da sie nur in niederen Gebieten gedeihen.“ Die Wissenschaftler fokussierten sich auf die Moose, die nicht am Fundort gewachsen sein konnten. Da man weiß, wo diese Moose üblicherweise vorkommen, ermöglicht das Rückschlüsse auf die Route.
Besonders der Nachweis des Glatten Neckermooses und einer gewissen Torfmoosart war für das Forscherteam ein Beleg für die Theorie, dass der Mann aus dem Eis seine letzte Reise in den Norden über die Schlucht am Eingang des Südtiroler Schnalstales wählte – also aus dem Süden aufbrach.