Lawinenbremsbauten oberhalb von Innsbruck
ORF
ORF
Umwelt

Lawinenschutz muss rasch saniert werden

Nach massiven Lawinenabgängen an der Innsbrucker Nordkette im letzten Winter müssen beschädigte Lawinenbauwerke noch vor Wintereinbruch repariert werden. Im Bereich der Arzler Alm werden beschädigte Bremsverbauungen instand gesetzt.

Die Verbauungen im Bereich der Arzler Alm stammen aus den Jahren 1936 und 1937. Viele der Bremsblöcke hatten schon vor dem letzten Winter Schäden aufgewiesen und erlitten durch die Schneemassen und das mitgerissene Holz weitere schwere Beschädigungen. Bereits sanierte Bremsblöcke blieben hingegen unbeschädigt.

Lawinenbremsbauten oberhalb von Innsbruck
ORF
Die Bremsbauwerke schützen auch Innsbruck vor Lawinen

Intakte Verbauung schützt Innsbruck

Eine intakte Bremsverbauung sei wichtig, auch für den Schutz der darunterliegenden Landeshauptstadt Innsbruck, erklärt Josef Plank von der Wildbach- und Lawinenverbauung. Die Bremsbauwerke hätten die Funktion, die Lawine in ihrer Geschwindigkeit zu reduzieren, damit sie durch den darunterliegenden Auffangdamm aufgehalten werden kann. „Wenn diese Bauwerke versagen, beziehungsweise zerstört werden, dann hat man diesen bremsenden Effekt nicht mehr, der Damm wird überfahren und die Lawine dringt weiter in den Siedlungsraum vor als sie das tun würde, wenn diese Bremsverbauung funktionieren würde“, so Plank.

Lawinenbremsbauten werden saniert
ORF
Vor dem Winter sollte die Sanierung im Großen und Ganzen fertig werden

Die Sanierungsarbeiten an den Bremsverbauungen konnten erst Ende September beginnen. Plank zeigt sich zuversichtlich, dass die Hauptarbeiten bis zum Wintereinbruch abgeschlossen werden können, vorausgesetzt das Wetter bleibt so wie es derzeit ist. Die restlichen Arbeiten werde man nächstes Jahr im Frühjahr fertigstellen können, so Plank.

Enger Zeitplan für Instandsetzung von Lawinenverbauungen

Da der nächste Winter naht, bleibt nur noch wenig Zeit, um die Lawinenverbauungen, die durch den vielen Schnee im Vorjahr teils schwer beschädigt worden sind, wieder in Schuss zu bringen. Ein betroffenes Gebiet ist beispielsweise die Arzler Alm in Innsbruck.

Lawine riss alte Baumbestände mit in die Tiefe

Die Lawinen führten dermaßen viel Schnee mit sich, dass er bis in den August liegen blieb, dann erst konnten die Aufräumarbeiten richtig beginnen. Allein die Lawine bei der Arzler Alm verursachte laut dem Landesforstdirektor Josef Fuchs einen Schaden von 5.000 Festmeter Holz. Die Lawine habe 160 Jahre alte Baumbestände mitgenommen. „Das heißt, seit diesem Zeitraum hat es kein solches Ereignis gegeben wie dieses heurige“, weiß der Landesforstdirektor. Im ganzen Land hat der Schaden im Jänner laut Fuchs ein Ausmaß von über 100.000 Festmeter erreicht.

Schadholz auf Lawinenbahn bei der Arzler Alm
ORF
Die Lawine bei der Arzler Alm riss teilweise alte Baumbestände mit sich

Die Sanierung der Lawinenschutzbauten bei der Arzler Alm kostet etwa 620.000 Euro. Die Ausgaben teilen sich Bund, Land und Stadt Innsbruck. Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler (ÖVP) nennt die Arzler-Alm-Lawine ein gutes Beispiel dafür, dass Lawinen nicht nur in peripheren Gebirgsregionen stattfinden, sondern auch am Rande von Innsbruck, „und deshalb tun wir gut daran, auch hier Geld zu investieren für die Sicherheit der Bevölkerung“.