Bär Wildkamera
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Tiere

Tiroler Bär möglicherweise in Bayern

Vor wenigen Tagen ist in der Nähe des Plansees (Bezirk Reutte) ein Bär gesichtet worden. Es könnte der selbe Braunbär sein, der zuvor im Oberland unterwegs war. Wie der zuständige Bezirksjägermeister erklärte, könnte der Bär mittlerweile in Bayern sein.

Man könne den Weg des Bären nie vorhersehen, da er keine Landesgrenzen kenne, sagte Arnold Klotz, Bezirksjägermeister aus Reutte. Seit dem Auslösen einer Fotofalle nahe der bayerischen Grenze vor einer Woche tauchte der junge Braunbär noch nicht wieder auf. Er könne also auch schon durch Bayern streifen, gesehen wurde er seitdem jedoch nicht. Der Plansee in Tirol ist nur wenige Kilometer von der deutschen Grenze im Landkreis Garmisch-Partenkirchen entfernt.

Braunbär in Deutschland streng geschützt

Dem Bayerischen Landesamt für Umwelt liegen keine Informationen dazu vor, dass der Bär sich in Bayern aufhält, wie ein Sprecher sagte. Falls das Tier über die Grenze komme, greife der sogenannte Wildtier-Management-Plan, der für „große Beutegreifer“ wie Bären, Luchse und Wölfe gilt und wegen des sogenannten Problembären Bruno 2006 ins Leben gerufen worden war.

Was mit einem Bären in Bayern geschieht, entscheiden demnach Vertreter von Naturschutz-, Jagd-, Land- und Forstwirtschaft sowie Eigentümern. Der Braunbär ist in Deutschland streng geschützt.

Bezirksjägermeister spricht von harmlosem Jungbären

Anders als bei JJ1, der auch als Bruno bekannt war und 2005 in Bayern erschossen wurde, handle sich es sich laut Klotz bei dem gesichteten um ein sehr scheuen und harmlosen Jungbären – auch wenn er laut DNA-Test für den Riss eines Hirschens im Juli verantwortlich sei. Der Allesfresser sei seit vier Monaten im Grenzgebiet unterwegs.

Im Dezember werde sich das Tier vermutlich ein Winterquartier weiter südlich suchen, wo es mehr seiner Artgenossen gebe. Ursprünglich, so vermutet Klotz, stamme der Bär aus dem Trentino in Norditalien. Einen Namen hat er bislang nicht bekommen.