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Politik

Ex-Stadtrat Fritz stellt Mandat ruhend

Der ehemalige Innsbrucker Planungsstadtrat und jetzige Gemeinderat Gerhard Fritz (Grüne) legt sein Mandat vorübergehend ruhend. Das teilten die Innsbrucker Grünen am Dienstag mit. Grund sei die Kontrollabteilungsprüfung zum Pema 2-Turm.

Im Pema 2-Turm sind unter anderem die Stadtbibliothek und Wohnungen untergebracht. Der Kontrollausschuss präsentierte letzte Woche seinen Bericht, der nun für den damaligen Planungsstadtrat Folgen hat.

Ein Stockwerk mehr für die Stadtbibliothek

Laut dem Kontrollbericht konnten die Bauherren mit Zustimmung des Ex-Planungsstadtrats Fritz und der damaligen Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (FI) elf Stockwerke beim PEMA-Turm 2 errichten und nicht wie ursprünglich in der Planung festgehalten nur zehn Stockwerke. Im Gegenzug habe die PEMA-Gruppe der Stadt einen Preisnachlass beim Kauf der Stadtbibliothek gewährt.

Vorübergehende Beurlaubung

Gerhard Fritz wird nun sein Mandat als Gemeinderat nun vorübergehend ruhend stellen: „Ich habe mich als Amtsführender bemüht, alles zu tun, um die Umsetzung der Gemeinderatsbeschlüsse zum Bebauungsplan und dem Ankauf der Flächen für die Bibliothek zu fördern und dabei für die Stadt Innsbruck möglichst günstige Konditionen zu erreichen bzw. dazu beizutragen“, wird Fritz in der Aussendung der Grünen zitiert.

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Gerhard Fritz will nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt haben

Der politischen Debatte zum Kontrollbericht will sich Fritz im kommenden Gemeinderat stellen: "Ich gehe davon aus, dass die dem Vernehmen nach erfolgten Anzeigen keine Folgen haben werden: "Ich habe immer korrekt und nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt. Dennoch werde ich bis zur Klärung der Vorwürfe nach der kommenden Gemeinderatssitzung den Bürgermeister um eine vorübergehende Beurlaubung ersuchen. Das halte ich in Absprache mit dem Grünen Klub für eine saubere und transparente Vorgangsweise.“

Große Unruhe in der Innsbrucker Stadtpolitik

In der Innsbrucker Politik herrscht derzeit große Unruhe. Neben jener von Fritz ist auch die Zukunft von Christine Oppitz-Plörer als Vizebürgermeisterin offen. Sie könnte am Donnerstag von der FPÖ, der Kleinliste Gerechtes Innsbruck und der stimmenstärksten Fraktion, den Grünen, abgewählt werden. Ihre Liste für Innsbruck werde aber in der Koalition bleiben, so Oppitz-Plörer am Dienstag bei einer Pressekonferenz.