Feuerwehrauto vor Haus
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Gericht

Anklage wegen Brandstiftung in Telfs

Wegen mehrfacher Brandstiftung in Telfs und versuchter Nötigung muss sich ein Deutscher Anfang November vor Gericht verantworten. Er soll mehrfach versucht haben, in einem Mehrparteienhaus Feuer zu legen.

Gleich sechs mal soll der Mann laut Anklage zwischen Jänner 2018 und Jänner 2019 Feuer in der Wohnanlage gelegt haben. Im Jänner und im Dezember 2018 konnten die Brände von der Feuerwehr gelöscht werden. Anfang 2019 haben laut Staatsanwaltschaft eine Ausbreitung des Feuers und der Vollbrand einer Wohnung nur durch einen Feuerwehreinsatz verhindert werden können. Noch drei Mal wurden einzelne Gegenstände in dem Haus angezündet, was aber von der Staatsanwaltschaft nicht als Brandstiftung sondern als Sachbeschädigung gewertet wird.

Drohbriefe in Postkästen

Dazu wird dem Mann aber noch versuchte Nötigung vorgeworfen. Denn vor der letzten Brandstiftung fanden sich drei Briefe in Postkästen der Anlage. Darin wurde gedroht, dass noch weitere Wohnungen brennen werden. Die Bewohner wurden in den Schreiben aufgefordert „abzuhauen“. In diesem Fall hat eine Hausbewohnerin ausgesagt, einen der Briefe selbst verfasst zu haben, um ihre mögliche Delogierung wegen Mietstückständen abzuwenden. Sie hoffte nach dem Schreiben auf eine Ersatzwohnung. Ihr Bekannter habe ihr gegenüber die Brandstiftungen und Sachbeschädigungen in dem Haus in Telfs gestanden, aber auch die Brandlegung eines Pferdestalls in Inzing Ende August. Laut Staatsanwaltschaft war der Angeklagte bei allen Vorfällen vor Ort. Er ist bislang nicht geständig. Dem Mann drohen im Falle einer Verurteilung bis zu zehn Jahre Haft.

Auch Hausbewohnerin wird angeklagt

Aber auch die Hausbewohnerin muss sich vor Gericht verantworten. Sie habe ihren Bekannten zunächst in Schutz genommen und bei ersten Einvernahmen ihr Wissen über seine mögliche Täterschaft verschwiegen. Weiters habe sie den von ihr verfassten Brief als Drohung eines Unbekannten angezeigt. Ihr wird die Vortäuschung einer mit Strafe bedrohten Handlung vorgeworfen. Ihr drohen bis zu drei Jahre Haft.

Einen Zusammenhang des Angeklagten mit Bränden in weiteren Stadeln in Unterperfus, Telfs und Silz konnte nicht nachgewiesen werden. Der Deutsche ist seit Ende Mai in Untersuchungshaft. Die Verhandlung ist am 6. November.