Jubel bei der ÖVP nach dem Verkünden des Ergebnisses
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Politik

ÖVP, Grüne und NEOS sind die Wahlgewinner

Die Volkspartei hat in Tirol ihren Stimmenanteil auf 45,4 Prozent ausbauen können. Die Grünen sind künftig wieder im Nationalrat vertreten und in Tirol wohl zweitstärkste Partei. NEOS legte auf 8,6 Prozent zu. Große Verluste müssen FPÖ und SPÖ hinnehmen.

Alle 279 Tiroler Gemeinden sind ausgezählt. Die ÖVP erreichte dabei inklusive der Wahlkartenprognose 45,4 Prozent, die SPÖ kommt auf 13,6 Prozent der Stimmen, die FPÖ auf 14,7 Prozent, NEOS erreicht 8,6 Prozent, die Grünen legen auf 14,7 Prozent zu. Die Liste Jetzt erhielt 1,8 Prozent der abgegebenen Stimmen.

Bei den bisher tatsächlich ausgezählten Stimmen – also ohne Wahlkarten – sieht das vorläufige Plus der ÖVP in Tirol noch deutlicher aus. Hier zieht sich durch alle Bezirke ein ähnliches Bild – deutliche Zugewinne der ÖVP, Grünen und NEOS bei zum Teil großen Verlusten der SPÖ, FPÖ und der Liste JETZT.

Ergebnis der tatsächlich ausgezählten Stimmen

Große Verluste musste die FPÖ im Bezirk Imst hinnehmen. Die FPÖ kommt nur noch auf 16,61 Prozent, auch die SPÖ verlor und hat jetzt noch 10,9 Prozent. Gewinner auch hier sind die ÖVP mit 51,83 Prozent, die Grünen mit 9,91 Prozent und NEOS mit 8,17 Prozent.

In Innsbruck konnte die ÖVP auf 29,76 Prozent zulegen, die Grüne kommen mit 21,72 Prozent auf den zweiten Platz – ein Plus von 14,7 Prozentpunkten. Die SPÖ verliert deutlich und kommt mit 18,27 Prozent nur noch auf den dritten Platz, die FPÖ ist mit 15,23 Prozent die vierstärkste Partei. NEOS erreichen in der Landeshauptstadt 10,11 Prozent der Stimmen.

Auch im Bezirk Innsbruck-Land konnte die ÖVP ihren Stimmenanteil auf nunmehr 43,47 Prozent ausbauen. Mit 15,82 Prozent konnte die FPÖ den zweiten Platz für sich verbuchen, die Grünen belegen mit 14,45 Prozent den dritten Platz, die SPÖ verliert auch hier an Stimmen. 14,14 Prozent bedeuten Platz vier, NEOS erreicht 9,15 Prozent der Stimmen.

Mit 56,69 Prozent hat sich die ÖVP auch im Bezirk Kitzbühel deutlich durchsetzen können. Das Plus von 11,1 Prozentpunkten der Volkspartei fiel hier beinahe so groß aus wie das Ergebnis der FPÖ, die auf 13,78 Prozent kommt. Platz drei geht mit 10,9 Prozent nur mit knappem Vorsprung an die SPÖ vor den 10,03 Prozent, die die Grünen für sich verbuchen können.

Im Bezirk Kufstein verfehlte die ÖVP die absolute Mehrheit mit 49,34 Prozent nur knapp. Hier belegte die FPÖ mit 17,18 Prozent den zweiten Platz. Die SPÖ liegt mit 13,44 Prozent vor den Grünen mit 11,07 Prozent. NEOS liegt hier bei 6,44 Prozent.

Gemeindergebnisse

Hier finden Sie das Wahlergebnis Ihrer Gemeinde, Ihres Bezirks und das Gesamttiroler Ergebnis.

Auch im Bezirk Landeck konnte die ÖVP deutlich zulegen und kommt auf 58,14 Prozent der Stimmen, ein Plus von 11,30 Prozentpunkten. Die SPÖ verliert deutlich und kam auf 12,16 Prozent der Stimmen. Die FPÖ ist drittstärkste Partei und erreicht 11,09 Prozent (ein Minus von 9,8 Prozentpunkten). NEOS kommt auf 7,98 Prozent, die Grünen gewannen 8,66 Prozent – ein Plus von 5,80 Prozentpunkten.

Im Bezirk Lienz konnte die ÖVP ihre deutliche Mehrheit weiter ausbauen und kommt auf 57,42 Prozent. Nur noch die FPÖ konnte ebenfalls ein zweistelliges Ergebnis erzielen, 15,35 Prozent bedeuten jedoch einen Verlust von beinahe neun Prozentpunkten im Vergleich zur letzten Wahl. Die Grünen erreichen 9,54 Prozent und NEOS 6,92 Prozent.

Im Bezirk Reutte konnte sich die die ÖVP die absolute Mehrheit sichern – 54,62 Prozent der Stimmen bedeuten ein Plus von 9,7 Prozentpunkten. Auch hier verloren die SPÖ und die FPÖ deutlich. Die Grünen kamen auf 9,9 Prozent, NEOS erreichte 7,9 Prozent.

Jubeln bei den Grünen nach der Hochrechnung
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Großer Jubel bei den Tiroler Grünen

Im Bezirkshauptort Reutte konnte die ÖVP zwar ebenfalls zulegen, hier fiel das Plus mit knapp 4,2 Prozentpunkten vergleichsweise gering aus. Dennoch ist die ÖVP mit 38,54 Prozent auch hier deutlich stärkste Partei. Die SPÖ kam auf 24,23 Prozent, die Grünen auf 13,14 Prozent vor der FPÖ mit 12,46 Prozent. NEOS kommt auf 9,04 Prozent der Stimmen.

Die absolute Mehrheit hat die ÖVP auch im Bezirk Schwaz für sich verbuchen können. 50,63 Prozent bedeuten ein Plus von mehr als neun Prozentpunkte. Die FPÖ belegt hier trotz großer Verluste mit 17,72 Prozent den zweiten Platz. Die SPÖ kommt auf 13,03 Prozent, die Grünen auf 9,71 Prozent. NEOS liegt mit 6,63 Prozent auf dem fünften Platz.

95 Prozent für Kurz in Gramais

In Österreichs kleinster Gemeinde Gramais im Außerfern wählten 95,83 Prozent der 32 Wahlberechtigten die ÖVP. Sie verzeichnete damit ein Plus von 25 Prozentpunkten. FPÖ (2017: 12,50 Prozent) und SPÖ (2017: 4,17 Prozent) konnten in Gramais keine einzige Stimme holen. Die Wahlbeteiligung lag bei 75 Prozent (2017: 72,73 Prozent).

Die Grünen wählte in Gramais ein Wahlberechtigter, das entspricht 4,17 Prozent (2017: 8,33 Prozent). Alle anderen antretenden Parteien gingen in der kleinen Gemeinde leer aus. Gramais liegt 1.382 Meter hoch, das Gemeindegebiet erstreckt sich auf über 32 Quadratkilometer.

Jubel bei der ÖVP nach dem Verkünden des Ergebnisses
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Großer Jubel bei der ÖVP nach dem Verkünden des Ergebnisses

In der Bezirkshauptstadt Kitzbühel legte die ÖVP ebenso deutlich zu und kommt auf 53,31 Prozent der Stimmen. Während die Grünen und NEOS sich deutlich verbessern, verlieren SPÖ und FPÖ auch hier deutlich.

Liveticker

Der ORF Tirol berichtet seit dem Nachmittag in einem Liveticker über den Wahltag.

ÖVP legt bundesweit auf über 37 Prozent zu

Österreichweit zeigt sich ein ähnliches Bild wie in Tirol. Laut der Hochrechnung inklusive Briefwahlprognose kommt die Partei auf 37,2 Prozent der Stimmen. Auf dem zweiten Platz folgt trotz deutlicher Verluste mit 21,8 Prozent die SPÖ. Noch stärker verliert die FPÖ und landet mit 16,0 Prozent auf Platz drei. Mit 14,0 Prozent schaffen die Grünen nach zwei Jahren wieder den Einzug in den Nationalrat. In diesem vertreten ist mit 7,8 Prozent auch NEOS. JETZT kommt laut aktueller Hochrechnung auf 2,0 Prozent – und fliegt damit aus dem Nationalrat – mehr dazu in ÖVP klarer Sieger, schwere Verluste für FPÖ (news.ORF.at).

Betretene Setimmung bei der SPö nach der Wahl
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SPÖ-Obmann Georg Dornauer und Spitzenkandidatin Selma Yildirim warten auf das Ergebnis

2017 erzielte die ÖVP das prozentuell beste Ergebnis

Bei der Wahl vor zwei Jahren kam die ÖVP in Tirol aus 38,4 Prozent und konnte im Bundesländervergleich damit das beste prozentuell Ergebnis einfahren. Einen starken Zugewinn verbuchten damals auch die Freiheitlichen, die auf 24,9 Prozent der Stimmen kamen. Auch die SPÖ konnte zulegen und kam auf 20,8 Prozent. Die Grünen stürzten auf 4,4 Prozent ab. Ein besseres Ergebnis konnte damals NEOS erzielten, die pinke Partei kam auf 5,7 Prozent. Mit 3,8 Prozent blieb die Liste PILZ von Parteigründer Peter Pilz nur knapp unter der Vier-Prozent-Marke.

Endgültiges Ergebnis erst am Donnerstag

Bei der Nationalratswahl waren in Tirol 543.044 Menschen stimmberechtigt, 81.829 Wahlkarten wurden ausgestellt. Die Wahlbeteiligung nahm deutlich ab. Nach dem vorläufigen Endergebnis ohne Wahlkarten 317.335 gingen Tiroler zu den Urnen. Die Wahlbeteiligung sank damit von 76,39 Prozent im Jahr 2017 auf 58,44 Prozent.

Das endgültige Ergebnis – also inklusive der Wahlkarten – liegt am Donnerstag vor.