Das Auge ist der Spiegel der Seele, so heißt es. Mit seinem Verlust fällt nicht nur ein hochkomplexes optisches System unseres Körpers weg, auch für die Seele wird es dunkel.
Wenn der Patient zu Johanna Fata kommt, ist die physische Wunde meistens geheilt. Mit ihren handbemalten Prothesen erfüllt sie den Wunsch nach Ästhetik. Damit das künstliche Auge möglichst echt aussieht, fertigt sie die neuen Augen nicht aus Glas an, sondern aus innovativem Kunststoff.
Augen entstehen in Handarbeit
Erst aber greift die Ocularistin zu Pinsel und Acrylfarbe. Auf einer Kunststoffplatte muss sie die Farbe der Iris richtig treffen. Der Kunde sitzt dafür einen halben Tag lang Modell.
Der Patient kann seine Augenprothese kreisen lassen
Mit einem Abdruck der Augenhöhle beginnt die Maßanfertigung. Aus Wachs wird ein Prototyp hergestellt. Passt das Modell, wird es in PMMA, einem Kunststoff, der auch in der Zahnmedizin verwendet wird, nachgebaut. Das neue Auge muss gut sitzen und wenn die Muskeln es noch zulassen, kann der Patient seine Augenprothese auch kreisen lassen.
Ein Stück Lebensqualität
Zwischen 600 und 1.100 Euro kostet eine solche Aug-Kopie. Von den Kunden geschenkt bekommt Johanna ihr Vertrauen. Die Patienten befinden sich in einer völlig neuen Situation und sind besorgt. Ist das neue Auge aber erst einmal eingesetzt, müssen viele ihrer Patienten vor dem Spiegel schmunzeln. Dann weiß die Ocularistin, dass sie alles richtig gemacht hat.