2017 gewann die SPÖ dazu, weil viele Wählerinnen und Wähler vor allem von den Grünen taktisch ihre Stimme für Rot abgegeben haben, um Schwarz – Blau zu verhindern. Yildirim geht davon aus, dass die Wähler bleiben. Die Zielvorgabe Schwarz – Blau zu verhindern sei nach wie vor aktuell, „wir haben ja gesehen, was Schwarz – Blau oder Türkis – Blau in den vergangenen 17 Monaten an Errungenschaften in Frage gestellt oder auch zerschlagen hat“.
Spitzenkandidatin Selma Yildirim
Beim Wohnen will sie junge Menschen mit einem Wohnbonus unterstützen, auch die steuerlichen Anreize sollen stärker hervorgehoben werden.
Die Juristin Selma Yildirim ist in Istanbul geboren und in Tirol aufgewachsen. Seit über zehn Jahren arbeitet sie im Finanzamt Innsbruck. Politisch machte sie sich für Frauenanliegen stark. Die Forderung nach einem Mindestlohn von 1.700 Euro steuerfrei sei ein Schritt dahin. Von dieser Regelung würden verstärkt Frauen profitieren, „weil wir feststellen, dass in den sogenannten typischen Frauenberufen die Kollektivverträge entweder gar nicht vorhanden sind oder so niedrig angesetzt sind, dass eine Frau oft gar nicht eigenständig Leben kann davon“, so Yildirim.
Aus Parteikreisen hört man allerdings, dass der Wahlkampf Yildirims durch Aussagen ihres Landesvorsitzenden Georg Dornauer immer wieder in den Hintergrund gerückt werde. „Wir bringen die Themen durch, wenn wir diese internen Debatten außer Acht lassen“, so Yildirim. Die Bevölkerung interessiere es nicht, was es SPÖ-intern für Debatten gebe, die Menschen wollen hören, wofür die SPÖ stehe und was man erwarten könne, wenn man sie wählt. Dass die FPÖ nach der Wahl kein Koalitionspartner für die SPÖ ist, sei einstimmig beschlossen worden, betont Selma Yildirim.