Im Rahmen einer internationalen Konferenz in Innsbruck beschäftigten sich über 500 Gebirgsexperten aus der ganzen Welt unter anderem mit dem Thema „Overtourism“. Ein Gradmesser für sogenannten „Overtourism“ ist die Reaktion der Einheimischen auf die Gäste. Beispiele wie der Pragser Wildsee in Südtirol oder Hallstatt im Salzkammergut zeigen, dass es auch in unseren Breiten zu Exzessen kommen kann. In Tirol ist es vor allem der Verkehr auf den Urlauberrouten, der hier für Konflikte sorgt.
Nicht nur die Masse ist ausschlaggebend
Nicht immer muss es ein Massenansturm sein, der auf Widerstand der Einheimischen stößt, es kommt auch auf das Verhalten der Gäste an. Bergtouren ohne Vorbereitung, die dann Rettungseinsätze notwendig machen, falsches Verhalten gegenüber Almtieren, fehlender Respekt vor der Natur oder auch vor den Gepflogenheiten der Einheimischen sind nur einige Beispiele dafür, meint Mike Peters, Tourismusforscher an der Uni Innsbruck. Nicht jeder Tourist passe zu einem anderen Touristen und nicht jeden Touristen wolle man auf 2.200 Metern auf einem Berg haben.
Die Berge sollen eigentlich Ruhe- und Erholungsraum sein. Wie besonders schöne Ziele durch den Massenansturm zum Problemfall werden, zeigt etwa Hallstatt im Salzkammergut oder der Pragser Wildsee, wo viele Busse hinfahren und sich viele Leute nicht an Verbote halten, so Mike Peters.
Touristenströme sollen gelenkt werden
In Innsbruck wird versucht, den Touristen Sehenswürdigkeiten abseits des Goldenen Dachls und der Altstadt schmackhaft zu machen. Touristenströme lenken und Urlauber aufklären, das seien zwei mögliche Maßnahmen um dem Problem entgegenzuwirken. Nehmen negative Auswirkungen trotzdem überhand, kommen Städte an Verboten nicht herum, waren sich mehrere Tourismusexperten bei der großen Internationalen Berg-Konferenz diese Woche in Innsbruck einig.