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Bildung

In zweieinhalb Jahren zum Elektrotechniker

Tiroler Elektronik-Betriebe haben gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Tirol einen neuen Ausbildungsweg für Elektrotechniker geschaffen. Ziel ist es, dem Facharbeitermangel entgegenzuwirken und eine schnelle Neuorientierung zu ermöglichen.

Immer mehr Tiroler Betriebe suchen nach Facharbeitern. Gleichzeitig gibt es viele junge Erwachsene, die sich nach abgeschlossener Schule oder Lehre umorientieren wollen. Die neu entwickelte Ausbildung „E-Level“ sei Antwort auf beide Probleme, erklärt Helmut Brenner, Innungsmeister der Elektrotechniker an der Wirtschaftskammer Tirol: „Hat man erst einmal ein gewisses Alter erreicht, gibt es viele Hemmschwellen, die eine Umschulung bzw. Neuorientierung verhindern. Konkret sind das zu lange Ausbildungszeiten oder zu wenig Lohn. Bei unserem neuen Ausbildungsweg sinkt die Ausbildungsdauer und der Lohn steigt.“

Weniger Schule, mehr Geld, gleicher Abschluss

Eigene Berufsschulklassen und neu entwickelte Lehrpläne sorgen dafür, dass sich die Lehrzeit von vier auf im besten Fall zweieinhalb Jahre reduziert. Dafür werden die erste und zweite Klasse sowie die dritte und vierte Klasse zusammengenommen. „Durch eigene Klassen verhindern wir auch, dass ältere Neueinsteiger in derselben Klasse wie 15-jährige Lehrlinge sitzen“, sagt Markus Müller, Geschäftsführer von Elektro Müller. Ein weiterer Anreiz ist das Gehalt von knapp 1.900 Euro brutto während der Ausbildung.

„E-Level“ als zweiter Ausbildungsweg

Wer die Ausbildung machen will, muss neben der Volljährigkeit noch einige andere Voraussetzungen erfüllen. Helmut Brenner: „Die Kandidaten müssen entweder eine Lehre oder Matura abgeschlossen haben oder für zwei Jahre eine Fachschule, etwa eine HTL, besucht haben.“

Bis jetzt kann in 20 Betrieben tirolweit die kürzere Ausbildungsvariante absolviert werden. Für das erste Jahr von „E-Level“ gibt es acht Interessenten, womit das Mindestmaß für eine eigene Berufsschulklasse bereits erfüllt ist.