Schulklasse mit Tafel und grünen Stühlen auf grauen Tischen
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Bildung

Erster Schulcluster in Osttirol gestartet

Im Defereggental ist der erste Tiroler Schulcluster gebildet worden. Drei Volksschulen und eine Neue Mittelschule werden von einem Schulbereichsleiter geführt. Das soll bürokratische aber auch pädagogische Vorteile haben.

Früher waren es vier Schulen mit vier Schulleitungen. Jetzt sind die Volkschulen St. Veit, Hopfgarten und St. Jakob und die Neue Mittelschule im Defereggental unter einer Leitung. 160 Schüler und 22 Lehrpersonen werden von einem Bereichsleiter geführt. Das hat Vorteile, sagt die für Osttirol zuständige Abteilungsleiterin Elisabeth Bachler. Im Cluster gebe es administrative Unterstützung und die Lehrpersonen könnten sich mehr auf den Unterricht konzentrieren.

Defereggental in Osttirol
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Das Osttiroler Defereggental

Infrastruktur wird gemeinsam genutzt

Innerhalb des Clusters können Lehrer flexibel eingesetzt und die Infrastruktur gemeinsam genutzt werden. Der Übergang vom Kindergarten in die Volksschule und weiter zur Mittelschule soll damit den Kindern erleichtert werden, sagt die Pädagogin Karolin Steiner.

Dazu braucht es aber auch mehr Zusammenarbeit unter den Lehrern, sagt der Clusterleiter Markus Thönig. Man werde sich 14-tägig treffen, wo alle Lehrpersonen des Clusters am Nachmittag miteinander arbeiten.

Mögliches Modell zur Rettung von Kleinschulen

Für ganz Tirol wird an ähnlichen Clustermodellen gearbeitet, verrät die Clusterbeauftragte des Bundesministeriums, Edith Müller. Man habe in Tirol eine Landschaft mit vielen Kleinschulen. Es gebe die große Hoffnung, dass mit Hilfe des Clusters Kleinschulen längerfristig erhalten bleiben können. Das Defereggental ist einer von insgesamt neun Schulclustern in ganz Österreich.

Cluster 2017 beschlossen

Schulcluster waren ein Herzstück des 2017 beschlossenen Schulautonomiepakets. Die Idee: Zwei bis maximal acht benachbarte Schulen bekommen eine gemeinsame Leitung. An den einzelnen Schulen gibt es statt Direktoren nur mehr Bereichsleiter, die dafür mehr unterrichten. Innerhalb des Clusters können Lehrer flexibel eingesetzt und Infrastruktur, wie etwa Turnhallen, gemeinsam genutzt werden. Durch den Wegfall von Direktoren an jeder einzelnen Schule werden Ressourcen frei, die etwa in Sekretariatskräfte investiert werden können. Im Startjahr 2018/19 wurden sechs Cluster eingerichtet.