SPÖ Parteizentrale in Innbruck
ORF.at/Christian Öser
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Politik

Dornauer sieht rote Wogen geglättet

Der nach seinem Interview mit dem rechten Magazin „Info Direkt“ und anderen umstrittenen Aktionen in die Kritik geratene Tiroler SPÖ-Chef Georg Dornauer sieht zumindest die parteiinternen Wogen wieder vollkommen geglättet.

Die Sitzung des Landesparteivorstandes Montagabend sei „total konstruktiv“ verlaufen, Unmut gegenüber seiner Person habe er weit und breit nicht geortet, sagte Dornauer der APA.

Laut Dornauer keine Rücktrittsaufforderung

Auch zu der von Sozialistischer Jugend (SJ) und Sozialistischer StudentInnen (VSSTÖ) für die Sitzung des 21-köpfigen Gremiums angekündigten Rücktrittsaufforderung bzw. zur Einbringung eines Misstrauensantrages sei es nicht gekommen, so Dornauer. Die roten Jugendvertreter hätten vielmehr angegeben, eine solche Vorgangsweise nie beabsichtigt zu haben. In Hinsicht auf das umstrittene Interview habe er vor den Parteikollegen ein „mea culpa“ ausgesprochen. „Das hätte ich mit ersparen können“, räumte der Landesparteichef ein. In Zukunft werde man bei derartigen Medienanfragen „vorsichtiger agieren“.

Er werde weiter ein entsprechendes Tempo an den Tag legen und voranschreiten, denn wenn die Sozialdemokratie in Zeiten wie diesen reüssieren und Volkspartei bleiben wolle, könne man nicht alles beim Alten lassen, spielte Dornauer auf die herben Verluste der roten Parteifreunde bei den Landtagswahlen in Ostdeutschland am vergangenen Wochenende an. Es gehe aber auch darum, eine gewisse Breite zu symbolisieren. Er wolle nicht „versehentlich“ ein „One-Man-Show“-Image nach außen entstehen lassen.

Yildirim: Alle ziehen an einem Strang

Die Nationalratsabgeordnete Selma Yildirim, Dornauers Stellvertreterin im Parteivorsitz und Tiroler Spitzenkandidatin für die Nationalratswahl, sprach gegenüber der APA ebenfalls von einer konstruktiven Sitzung mit einer „offenen, kritischen Debatte“. Es sei klar geworden, dass „alle an einem Strang ziehen“. Diese Einigkeit sei auch vonnöten, angesichts eines laufenden Wahlkampfes. Es gelte, sich mit den drängenden Problemen und Themenstellungen auseinanderzusetzen, die die Menschen interessieren, und vehement für die Anliegen und Pläne der SPÖ zu werben.

Dornauer sah Yildirim, die sich in der Vergangenheit durchaus kritisch geäußert hatte, als Parteichef „nicht infrage gestellt“. Überdies sei klar, dass es sich bei der Tiroler SPÖ um eine „geeinte Partei“ handle.