Es war Isabel Atzingers eigene leidvolle Erfahrung mit ihrer betagten Pferdedame „Mandy“, aus der die Idee nach individuellen Pferdefuttermitteln entstand. Jahrelang mischte sie aus verschiedensten Zutaten das Beste für die Stute zusammen und erkannte bald, dass es auch anderen Pferdebesitzerinnen nicht anders ging als ihr. So entstand „Carevallo“
Großes Interesse an der Idee
Als Isabel ihr Vorhaben beim Gründer-Service der Wirtschaftskammer vorstellte, stieß sie dort auf offene Ohren. „Witzigerweise haben auch jene, die nichts mit Pferden zu tun haben, gleich verstanden, wie unterschiedlich die Futterbedürfnisse sein können. Es wurde gar nicht als verrückte Idee angesehen,“ erinnert sich die Unternehmensgründerin. Das Risiko hält sie für überschaubar. „Wir sind ja alle jung. Wenn wir etwas aufbauen wollen, dann jetzt!“
Die Müsli-Küche im Keller
Zusammen mit zwei Mitstreitern richtete Isabel Atzinger ihre Futterküche im Keller des elterlichen Hotels in Fulpmes ein. 60 bis 80 verschiedene Rohstoffe, Zutaten und Kräuter werden hier zum Teil zu Pellets verarbeitet, zum Teil nach genauem Rezept zu Müsli-Mischungen abgewogen, zusammengemischt und verpackt.
Die Rohstoffe kommen soweit möglich aus der Region, zumindest aber aus Österreich. Vieles davon in Bio-Qualität. Derzeit ist man mit einem Bauern im Stubaital im Gespräch, Hafer für Carevallo anzubauen.

Geballtes Wissen zum Wohl der Pferde
Isabel Atzinger hat nach einer klassischen Tourismus-Ausbildung ein Management-Studium beim MCI in Innsbruck angehängt. Außerdem hat sie sich reiterlich bis zur Trainerlizenz C in Deutschland weitergebildet und ein Zertifikat zur Pferde-Ernährungstherapeutin erworben. „Mit der Idee, ein ganz persönliches Pferdefutter zusammenzustellen, sind wir die ersten,“ erzählt sie nicht ohne Stolz.
Ihr Freund und Geschäfts-Partner Benjamin Knaus ist HTL Absolvent für Maschinenbau, hat ein Physikstudium vorzuweisen und ist in der kleinen Firma für Technik und Strategie zuständig.
Die Maschinen, die dafür gebraucht werden, hat Benjamin selbst entworfen und gebaut. Er ist in einer Reiterfamilie aufgewachsen, der Bezug zu Pferden ist ihm also quasi in die Wiege gelegt.
Der dritte im Bunde, ist für den Online-Auftritt des Unternehmens zuständig. Andreas Penz ist Sofwareentwickler, Programmierer und Designer. Die Online-Seite wurde genau auf die Kunden und das Angebot von Carevallo abgestimmt.

Pferde-Müsli ganz persönlich
Die Pferdebesitzerinnen geben wichtige Informationen zu ihrem Pferd online ein. Dabei spielen nicht nur Rasse, Größe und Gewicht eine Rolle, sondern auch, wie das Pferd bewegt wird, ob es Krankheiten zu berücksichtigen gibt, ob es bestimmte Vorlieben und Abneigungen oder Allergien hat. Mit diesen Infos schlägt Isabel Atzinger dann eine Rezeptur vor oder berät noch in Fütterungsfragen. Im Einvernehmen mit der Besitzerin wird dann das Futter zusammengemischt. Ob es schmeckt, wird erst einmal mit einer Fünf-Kilogramm-Lieferung getestet. Gibt das Pferd sein Okay, werden 20 Kilogramm geliefert.
An die 150 Kundinnen hat Carevallo derzeit in Tirol und ganz Österreich, sowie rund 30 Abonnentinnen. Das wollen die drei natürlich noch weiter ausbauen.