Im Rahmen eines Pilotprojekts haben Experten der ÖBB Infrastruktur in Vorarlberg gemeinsam mit Lehrlingen der Lehrwerkstätte Feldkirch ein Fahrzeug entwickelt, mit dem Schienen weiß gefärbt werden können.
Zwei Jahre Forschung und Entwicklung wurden in den Oberbauwagen investiert, der nun mehrere Schienenkilometer in nur wenigen Stunden weiß lackieren kann. „Die ersten Versuche waren noch mit Farbeimer und Pinsel“, sagte der Projektleiter der ÖBB Jürgen Neumayr. Bei der Entwicklung des Prototyps wurde laut ÖBB besonders auf Umweltaspekte geachtet. Beim Auftragen gelange die weiße Farbe weder in den Untergrund noch auf das Gleisbett.
Temperaturen um fünf bis acht Grad geringer
Die Temperaturen der Schienen sollen durch den weißen Lack laut Untersuchungen um circa fünf bis acht Grad verringert werden. „Das sind gleich einige Tonnen an Druck weniger, die das Gleis aushalten muss“, sagte Neumayr. Zwar bleibe die Lebensdauer der Gleise dieselbe, die Gefahr von Gleisverdrückungen und Verformungen können aber so verringert werden.
Mit fünf bis sieben Stundenkilometern ist der Oberbauwagen, der die weiße Farbe aufträgt, unterwegs. Zur Anwendung kommt der weiße Lack vorwiegend in Kurven, da dort der Druck und die Gefahr von Verformungen am größten sind.