Radargerät
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Chronik

Tiroler Polizei rüstet Radargeräte auf

Bis 2020 sollen in Tirol alle stationären und mobilen Radarmessgeräte auf Laser-Technologie umgestellt werden. Damit können Autofahrer nicht mehr nur in einer, sondern in beiden Fahrtrichtungen geblitzt werden. Die Polizei rechnet mit einer Verdoppelung der Strafen.

In allen Tiroler Bezirken sind stationäre und mobile Radar-Geschwindigkeitsmessgeräte im Einsatz. Die Anlagen sind inzwischen bis zu 20 Jahre alt und stoßen damit an ihre Leistungsgrenzen. Weil es kaum Ersatzteile gibt, müssen die Geräte ausgetauscht werden. Anstelle von Radar kommt künftig eine neue Laser-Technologie zum Einsatz. Optisch ist für die Autofahrer kein Unterschied sichtbar. Die neue Messtechnologie kann beide Fahrtrichtungen abdecken, also „sowohl den ankommenden als auch den abfließenden Verkehr in die Überwachung aufnehmen“, betonte Markus Widmann, der Leiter der Landesverkehrsabteilung.

Ein Radarkasten in Innsbruck
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„Vorsicht Blitzer“ gilt für die Lenker künftig in beiden Richtungen.

Doppelt so viele Anzeigen

Auf den Bundes- und Landesstraßen wurden letztes Jahr 160.000 Geschwindigkeitsübertretungen geahndet. Durch den Einsatz der neuen Lasertechnologie soll sich diese Zahl im kommenden Jahr verdoppeln. Vier neue Geräte sind in den Bezirken Kitzbühel, Schwaz, Landeck und Lienz bereits installiert. An den jeweiligen Standorten verbuche die Polizei deutlich mehr Geschwindigkeitsüberschreitungen, bestätigte Widmann.

Pro Bezirk gibt es aktuell ein Messgerät, sie alle sollen noch dieses Jahr umgerüstet werden. Auch die mobilen Messgeräte der Polizeistreifen und die stationären Blitzer auf der Autobahn werden modernisiert. Auf der A12 und A13 spiele dies aber keine Rolle, da über die Mittelstreifen- bzw. Mitteltrennung hinweg nicht beide Fahrtrichtungen erfasst werden könnten.

Moderne Technik macht Umstellung notwendig

Mit Laser anstatt Radar werden künftig die Geschwindigkeitsüberschreitungen gemessen.

Auch Gemeinden nutzen neue Geräte

In den Gemeinden Kirchbichl, Vomp und Mils bei Hall gibt es zusätzlich gemeinsame Projekte zwischen den Gemeinden und der Polizei. Dabei kommen bereits jetzt die neuen Laser zum Einsatz. Dass die Lenker geblitzt werden, merken sie erst dann, wenn der Strafzettel zugestellt wird. Die neue Technologie gibt künftig kein wahrnehmbares Lichtzeichen mehr ab.

Radarkasten Autobahn
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Alle Geräte, auch jene auf den Autobahnen, werden modernisiert.

Strafen finanzieren Straßenerhaltung und Umweltschutz

Die Datenabwicklung bleibt dieselbe. Auch bei der Situierung neuer Standorte, etwa in Kurven, sei es leichter mit der neuen Lasertechnologie zu arbeiten. Die Strafen auf Autobahnabschnitten im IG-Luft Bereich kommen dem Land für Umweltschutzmaßnahmen zu Gute. Auf den übrigen Autobahnabschnitten, Bundes- und Landesstraßen fließen die Gelder zu einem Großteil in die Straßenerhaltung. Die Aufteilung dieser Abgaben sind in der Straßenverkehrsordnung geregelt.