Traglufthalle in Hall
ORF
ORF
Soziales

Traglufthalle Hall wird abgetragen

Für die Flüchtlingsbetreuung haben die Tiroler Soziale Dienste (TSD) vor Jahren fünf Traglufthallen angeschafft. Vier Hallen wurden später verkauft. Die in Hall in Tirol blieb als Notquartier bestehen, doch Anfang Jänner knickte sie ein. Nun wird sie abgetragen

Am 7. Jänner sackte die Traglufthalle im Osten Halls zusammen. Der Grund dafür war zunächst unklar. Vermutlich ließ ein technischer Defekt die Halle in sich zusammensacken. Zwei Gutachter untersuchten den Fall ausführlich und verzögerten so den Abriss bzw. Abtransport der unbrauchbaren Halle.

Traglufthalle in Hall
ORF

Versicherung übernimmt Schaden

Mittlerweile liegt der Abbruchbescheid vor, der Abbruch ist bereits im Laufen, bestätigt die Haller Bürgermeister Eva Maria Posch (ÖVP). Die Planen und Spanplatten, die die Wände der Kojen bildeten, werden nun entsorgt. Bis Ende Juli soll der Abtransport abgeschlossen sein. Aus den verwertbaren Resten der Halle sollen Umhängetaschen oder Lastwagenplanen entstehen, Versicherungen übernehmen den Schaden, hieß es am Montag bei den TSD.

Da die Flüchtlingszahlen seit Jahren zurückgehen, besteht kein Bedarf an weiteren Unterkünften, heißt es aus dem Büro von Fischer. Man sei derzeit eher damit beschäftigt, Kapazitäten abzubauen.

Traglufthalle in Hall
ORF
Nur zwei der fünf Hallen wurden aufgebaut

Fünf Hallen für mehr als sechs Millionen Euro

2015 wurden fünf Traglufthallen von der für die Flüchtlingsbetreuung zuständigen TSD angekauft, die zu 100 Prozent im Landesbesitz steht. Dafür gewährte das Land ein Darlehen von über sechs Mio. Euro. Später wurden sie zum Preis von je 60.000 Euro zurückgekauft und an humanitäre Organisationen zur Verfügung gestellt.

FPÖ: Halle als Symbol verfehlter Zuwanderungspolitik

In der Causa Traglufthalle nahm Peter Wurm, Nationalratsabgeordneter der FPÖ, die schwarz-grüne Landesregierung in die Pflicht. „Die Tiroler Flüchtlingspolitik endete für die die Steuerzahler letztlich im Millionengrab“, sagte Wurm. Er habe schon in den Jahren 2015 und 2016 darauf hingewiesen, dass die Anschaffung der Hallen „entgegen aller Vernunft liegt“. Er hoffe, dass solche Entscheidungen im Sinne der Steuerzahler in Zukunft nicht mehr getroffen werden.