IVB-Bus in Innsbruck
ORF
ORF
Wirtschaft

Kritik an Arbeitsbedingungen bei Öffis

Die Gewerkschaft „Vida“ bezeichnet die Arbeitsbedingungen bei den Innsbrucker Verkehrsbetrieben (IVB) als schockierend. Es gebe massive Verstöße gegen Lenk- und Ruhezeiten. Die Unternehmensleitung der IVB zeigt sich über die Kritik irritiert.

Bei einer Betriebsversammlung der Buslenker diese Woche sei es zu teils drastischen Schilderungen gekommen, so Karl Delfs, Bundessekretär des Fachbereichs Straße in der Verkehrs- und Dienstleistungsgewerkschaft vida. Buslenker hätten sich unter anderem über tausende Überstunden, einen chronischen Unterbestand an Fahrern und unfaire Entlohnung beschwert. Zudem würden die Diensteinteilung, Dienstgestaltung und Einsatzzeiten auch mit dem Risiko gesetzlicher Übertretungen erfolgen.

Gewerkschaft sieht Bürgermeister am Zug

Alle bei der Betriebsversammlung anwesenden Mitarbeiter hätten über mangelnde Wertschätzung ihrer Leistungen durch die Unternehmensführung und den Eigentümer berichtet, kritisierte die Gewerkschaft. Nachdem es der Unternehmensführung nicht gelungen sei, die Situation der Lenker zu verbessern, sei nun der Eigentümer gefragt. „Der Innsbrucker Bürgermeister wäre gut beraten, umgehend substanzielle Gespräche mit der Belegschaftsvertretung über ihre Forderungen aufzunehmen“, appellierte Delfs.

IVB-Bus in Innsbruck
ORF

Die IVB reagierten prompt auf die Kritik der Gewerkschaft ebenfalls mit einer Aussendung. „Wir sind vor allem über den eingeschlagenen Weg der Kommunikation verwundert, da wir in der IVB immer einen offenen und direkten Austausch mit den KollegInnen pflegen“, erklärte darin IVB-Prokurist Thomas Scheiber. Die erhobenen Vorwürfe gelte es rasch aufzuklären und anhand konkreter Fälle aufzuarbeiten.

Die IVB werden bereits am Montag zu einem klärenden Gespräch mit Betriebsrat und Gewerkschaft einladen, hieß es. „Wir erwarten, dass uns hier die entsprechenden Informationen zur Verfügung gestellt werden“, meinte Scheiber. Ein gutes Arbeitsumfeld sowie die Zufriedenheit der Mitarbeiter sei den IVB sehr wichtig.