Analog-Astronaut mit Feuerlöscher
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Wissenschaft

Training für Brand im Weltall

Die Analog-Astronauten des Österreichischen Weltraumforums haben am Wochenende für den Ernstfall geprobt: Was tun, wenn auf der Raumstation ein Brand ausbricht? Bei der Berufsfeuerwehr Innsbruck wurden sie im Umgang mit explosiven und leicht entzündlichen Stoffen geschult.

„Feuer, Feuer, Feuer“, tönt es aus dem Funkgerät der Analog-Astronauten. Am Gelände der Berufsfeuerwehr Innsbruck üben sie, wie man sich im Falle eines Brandes im Weltall zu verhalten hat. Geübt wird mit verschiedenen Feuerquellen und Instrumenten. Die acht Analog-Astronauten erlenen den Umgang mit Feuerlöschern und Löschdecken.

„Feuer können überall passieren, auch in einer Raumstation. Ein Training wie dieses ist ein wichtiger Bestandteil jeder Mission“, erklärt Sophie Gruber, Vorstandsmitglied des Österreichischen Weltraumforums.

Brand wird mit Feuerlöscher gelöscht
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Astronauten lernen den Umgang mit dem Feuerlöscher

Dieses Jahr wird eine internationale Crew ausgebildet: Freiwillige aus Deutschland, Italien, Großbritannien, den Niederlanden, Israel und Österreich nehmen daran teil. „Heute steht besonders der Umgang mit gefährlichen Situationen im Fokus“, sagt Analog-Astronautin Annika Mehlis, „auf unseren Missionen sind wir oft extrem widrigen Bedingungen ausgesetzt.“ Man müsse in der Lage sein, damit umzugehen.

Innsbruck statt ISS

Die Analog-Astronauten werden selbst wohl nie ins Weltall fliegen. „Analog-Forschung bedeutet, dass wir auf der Erde verschiedene Arbeitsabläufe und Experimente testen, die wir durchführen können, wenn wir wirklich einmal auf dem Mars landen sollten“, meint Gruber. Dafür arbeitet das Österreichische Weltraumforum etwa mit der Europäischen Weltraumorganisation ESA zusammen. In verschiedenen Programmen werden Technologien und Prozesse entworfen und erprobt.

So auch beim Feuerlöschtraining. Das Übungsgelände der Innsbrucker Feuerwehr hat mit einer Raumstation kaum etwas zu tun – mit einem anderen Planeten noch weniger. „Sicherheit steht trotzdem bei all unseren Aktivitäten im Vordergrund, egal ob in Innsbruck oder im All“, sagt Analog-Astronautin Mehlis.

Missionsziel Israel

Die nächste größere Übung der Analog-Astronauten startet nächstes Jahr. Einen Monat lang werden sie in der Wüste Negev, in Israel, eine Marslandung simulieren. „Alle zwei bis drei Jahre haben wir eine größere Übung geplant, in der Zwischenzeit entwickeln wir unsere Technologien weiter“, sagt Gruber.

Aus Österreich empfangen die Analog-Astronauten ihre Aufgaben in der Wüste. „Dort werden wir viele verschiedene Experimente durchführen“, erklärt Mehlis. Auf dem Programm stünden unter anderem technische, medizinische und geologische Tests. Bis dahin werde man sich weiterhin intensiv vorbereiten.