Zivildiener des Jahres Leander Örley
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SOZIALES

Zivildiener in Tiroler Einrichtungen sind rar

Über eine nicht alltägliche Auszeichnung darf sich ein junger Tiroler freuen. Leander Örley ist als Zivildiener des Jahres ausgezeichnet worden. Der 20-Jährige ist einer von vielen jungen Tirolern, die in zahlreichen Einrichtungen dringend gebraucht, oft aber nicht gefunden werden.

Der 20-jährige Leander Örley wurde kürzlich vom Innenministerium in Wien als Zivildiener des Jahres ausgezeichnet. Der Innsbrucker hat im Zentrum für Inklusiv- und Sonderpädagogik für blinde und sehbehinderte Kinder in Innsbruck gearbeitet und wurde für seine couragierte Arbeit, Geduld und Besonnenheit geehrt. Er sehe sich als Vertreter für all jene Zivildiener, die ihren Job ebenfalls sehr gut machen und habe während seiner Tätigkeit zahlreiche bleibende Erfahrungen gesammelt, erzählte Leander Örley.

Zivildiener des Jahres mit Karoline Edtstadler
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Leander Örley mit der damaligen Staatssekretärin im Bundesministerium für Inneres, Karoline Edtstadler (ÖVP)

Immer weniger Zivildiener in Tirol

Rund 1.300 Zivildiener leisten derzeit in Tirol ihren Dienst. Immer öfter werden junge Männer für diese Tätigkeit gesucht, sowohl im Rettungswesen als auch in der Sozial- und Behindertenhilfe. Andreas Karl, Geschäftsführer beim Roten Kreuz Tirol sieht einerseits die geburtenschwachen Jahrgänge als Grund dafür. Der Anstieg bei untauglichen Wehrpflichtigen verschärfe die Situation zudem. In vielen Tiroler Einrichtungen sind Lösungen und Gegenstrategien gefragt. „Wir müssen verstärkt darauf schauen, ein attraktiver Zivildienst-Arbeitgeber zu sein“, sagt Karl. Man müsse Tätigkeitsfelder anpassen, um den Anforderungen der jungen Menschen gerecht zu werden.

Zivildiener Samariter Bund
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Die Zahl jener, die für den Zivildienst zur Verfügung stehen, sinkt.

Obwohl sich inzwischen die Hälfte der Wehrpflichtigen für den Zivildienst entscheidet, sinken die Zahlen. Das Rote Kreuz etwa beschäftigt in Tirol derzeit 530 Zivildiener.