MCI Innsbruck
Hermann Hammer
Hermann Hammer
Politik

Opposition kritisiert MCI-Projektstopp

Die Oppositionsparteien des Tiroler Landtags Neos, SPÖ, FPÖ und Liste Fritz haben am Freitag Kritik am Projektstopp des MCI durch die Landesregierung geübt. Grund für den Planungsstopp war laut Land eine Kostenexplosion. Eine solche will die Opposition aber nicht sehen.

Neos, SPÖ, FPÖ und Liste Fritz betonten am Freitag mehrmals, hinter dem ursprünglich geplanten MCI-Neubau zu stehen. Dass dieser statt 80 Millionen auf über 130 Millionen Euro komme, sei keine Kostenexplosion, sondern klar nachvollziehbar, sagt SPÖ-Chef Georg Dornauer. Man habe beim Regierungsbeschluss 80 Millionen Euro brutto budgetiert mit einer Kostentoleranzgrenze von 15 Prozent, „alleine dabei wären wir schon bei 92 Millionen Euro“, so Dornauer. Diese Kostenexplosion habe es nicht gegeben, der Grund für den Planungsstopp sei ein rein politischer.

Opposition bei der PK zum MCI
privat
Die Opposition kritisiert vereint den MCI-Projektstopp

Sonderwünsche hätten Projekt verteuert

Die Opposition rund um Andrea Haslwanter Schneider (Liste Fritz) und Dominik Oberhofer (Neos) nahmen vor allem den zuständigen Landesrat Johannes Tratter (ÖVP) und auch LH Günther Platter (ÖVP) in die Pflicht. Die Kostensteigerungen seien nicht auf die Architekten zurückzuführen sondern auf Sonderwünsche des Landes.

Es habe im Land Tirol die Projektsteuerungsgruppe gegeben, und die sei mit zusätzlichen Sonderwünschen an die Architekten und die Architektin herangegangen, so Oberhofer. Diese Sonderwünsche hätten dazu geführt, dass es zu weiteren Kostensteigerungen gekommen sei. Haselwanter-Schneider kritisiert, die ÖVP betreibe Kindesweglegung, „der Landeshauptmann hat diesem Treiben ein Ende zu setzen“.

Tratter dementiert Sonderwünsche

„Ich persönlich und die Landesregierung haben in diesem Bereich nichts zu verbergen“, sagte Landesrat Tratter. Er sei davon überzeugt, dass mit öffentlichen Mitteln sorgsam umgegangen werden müsse. Sonderwünsche hätte es vom Land keine gegeben, sondern lediglich einen kleinen Rahmen, was das Raum- und Funktionsprogramm anbelangt. Die deutliche Kostenüberschreitung sei auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Zwischen dem Land und den Planern des ursprünglichen Siegerprojekts des MCI-Neubaues gibt es einen laufenden Rechtsstreit, weshalb zu den genauen Faktoren derzeit nichts genaueres gesagt werden könne. Ein Vergleich sei gescheitert, sagte Tratter.

Kritik an Umgang der Regierung mit Steuergeld

Man wolle am geplanten Projekt festhalten, eine Verzögerung von drei Jahren und Planungskosten in Höhe von drei Millionen Euro, so die Opposition, würden den Steuerzahlern Millionen kosten. Die stellvertretende Klubobfrau der FPÖ, Evelyn Aichhorner, sagt, dass man lieber einen Fehler eingestehen und das Projekt dann durchziehen soll. Aber wenn man alles hinwerfe und in den Sand setze, dann könne man der Landesregierung nur sagen, „können Sie mit Geld umgehen?“ Die Oppositionsparteien wollen im Tiroler Landtag eine dringliche Anfrage einbringen, sie zeigen sich sicher, die notwendige Mehrheit dafür zu erhalten.