Wissenschaft

Neue Migräne-Prophylaxe gibt Hoffnung

Die zur Prophylaxe von Migräne vor kurzem zugelassenen neuen Medikamente bringen offenbar signifikante Erfolge. Die Substanzen hätten bei 60 Prozent der Patienten zu einer Halbierung der Migräneattacken geführt, heißt es.

Die neuen Medikamente in Form von monoklonalen Antikörpern wurden vor kurzem zur Prophylaxe von episodischer und chronischer Migräne zugelassen. Die Substanzen, die die Wirkung des Botenstoffs CGRP (Calcitonin Gene-Related-Peptide) blockieren, werden durch eine Spritze unter die Haut verabreicht.

Dieses mit konkreten klinischen Daten sowie Studiendaten belegte Ergebnis werde gerade erstmals – für alle drei Antikörper gesammelt – publiziert, erklärte Gregor Brössner, der Leiter der Ambulanz für Kopf- und Gesichtsschmerzen an der Med-Uni Innsbruck.

Med-Uni an Studien beteiligt

Ihre Wirksamkeit sei an mehr als 10.000 Patienten europaweit unter „strengsten klinischen Beobachtungsbedingungen“ getestet worden, sagte Brössner. Auch die Medizinische Universität Innsbruck war an den Studien beteiligt gewesen. Ende des vergangenen Jahres wurden die Medikamente schließlich zugelassen.

„Signifikante Verbesserung der Lebensqualität“

Die Substanzen seien sehr gut verträglich und hätten „praktisch keine Nebenwirkungen “ zur Folge gehabt, so Brössner. Bei den Empfängern der Antikörper handle es sich um ausgewählte Patienten, die auf bisherige Prophylaxe-Medikamente nicht angesprochen hatten, betonte der Mediziner. „Man kann von einer signifikanten Verbesserung der Lebensqualität bei einem relevanten Anteil von Patienten sprechen, nicht bei allen“, so Brössner.

Indes sei man in Innsbruck auch an der Entwicklung neuer Attackenmedikamente beteiligt. Im Juli würden dahingehend auch Studien anlaufen, kündigte der leitende Oberarzt an. Man verspreche sich von diesen Medikamenten „deutlich weniger Nebenwirkungen“, eine größere Wirksamkeit und einen breiteren Empfängerkreis – das heißt, dass sie auch Patienten einnehmen könnten, die die bisher eingesetzten Medikamente nicht vertragen hatten, so Brössner.