Mit 3.768 m ist die Wildspitze nach dem Großglockner (3.798 m) der zweithöchste Berg Österreichs und der höchste von Nordtirol und den Ötztaler Alpen.
Charakter: einfache und kurze Hochtour
Entfernung: Aufstieg 2 ½ Std., 720 Hm ↑↓
Ausgangspunkt: Pitztaler Gletscher Skigebiet, Mittelbergjoch 3.166 m
Öffi-Anreise: Regionalbus 310, ab Imst Bhf; HST Mittelberg Gletscherbahn
Das Dach Tirols…
…so wird die Wildspitze oft bezeichnet, ist sie doch der zweithöchste Gipfel Nordtirols. Die Ski-Hochtour auf die Wildspitze (3.768 m) ist mit Unterstützung der Pitztaler Gletscherbahnen eine sehr kurze Unternehmung, die ungemein beliebt ist. Die Schwierigkeiten halten sich auch in Grenzen, denn alpinistisch wird man nie sehr gefordert. Allerdings darf man, trotz der trügerischen Nähe zum Gletscherskigebiet, nicht vergessen, dass die Tour über einen Gletscher führt, der insgesamt recht spaltenreich ist. Die entsprechende Gletscherausrüstung (Sitzgurt, Eispickel, Reepschnüre, Karabiner, Steigeisen, Seil) ist ein absolutes Muss, auch wenn sehr viele Tourengeher darauf verzichten.
Start mit den Pitztaler Gletscherbahnen
Die Skitour auf die Wildspitze startet im hintersten Pitztal mit der Auffahrt ins Gletscherskigebiet. Es werden für die Tourengeher eigene Karten angeboten. Man fährt zuerst mit dem Pitzexpress auf, danach folgt eine kurze Abfahrt zur Mittelberggondelbahn. Von der Bergstation (3.273 m) fährt man zum Mittelbergjoch (3.166 m) ab. Dort kann man die Aufstiegsroute bereits erkennen.
Sendungshinweis:
„Hallo Wochenende“, 19.4.2024
Über den oberen Taschachferner
Die Route führt inzwischen von Gletscherbrüchen in einem weiten Bogen über den Taschachferner der Wildspitze entgegen. Die Szenerie ist hier beeindruckend. Unterhalb vom Hinteren Brochkogel (3.628 m), der ständig im Blickfeld ist, macht die Route einen Linksbogen und damit kommt auch schon der Gipfel der Wildspitze ins Blickfeld.
Unschwierig am Grat zum Gipfelkreuz
Mit sehr moderater Steigung und ebensolcher Anstrengung, wenn auch meist mit dem der Höhenlage angepassten Tempo, steigt man bis zum Ausfläufer des Westgrates der Wildspitze auf (ca. 3.670 m). Dort am Skidepot, am Übergang ins Rofental und mit prächtigem Ausblick auch nach Süden, beginnt der leichte Grataufstieg zum Gipfel – je nach Verhältnissen mit oder ohne Steigeisen.
Ein Hochgefühl, auf der Wildspitze zu stehen
Mit Erreichen des Gipfels, darf Freude aufkommen! Schließlich steht man nicht nur am höchsten Gipfel Nordtirols, sondern auch am zweithöchsten Österreichs. Das Panorama ist großartig – von den Hohen Tauern und den Zillertaler Alpen im Osten über die Stubaier-, die Ötztaler Alpen, die Ortlergruppe, die Silvretta hinweg spannt sich das Panorama bis zu den markanten Gipfeln in der Schweiz, allen voran der Bernina-Gruppe. Eindrucksvoll erhebt sich im Süden der höchste Gipfel von „Gesamt-Tirol“ – der Ortler (3.905 m).
Zwei Abfahrtsvarianten
Nach dem Gipfelerfolg bieten sich für die Abfahrt einmal die bekannte Route an, oder jene über den Taschachferner und das Taschachtal bis ins Tal. Erstere Variante erfordert einen kurzen Gegenanstieg zum Mittelbergjoch und ist die sicherste Möglichkeit. Wer über den Taschachferner abfahren möchte, muss sich über die aktuellen Verhältnisse (Spalten, Schneelage, Lawinen) erkundigen und die entsprechende Erfahrung haben.
Hubert Gogl wünscht eine beeindruckende Skitour auf die Wildspitze!