Gipfel
Hubert Gogl
Hubert Gogl
Skitourentipp

Auf den Hennekopf / Galtür

Der Hennekopf (2.704 m) liegt in der Silvretta, südöstlich der Bielerhöhe (2.037 m) und ist prinzipiell eine sehr einfache, aber keine kurze Skitour. Sowohl in Hinblick auf die Lawinengefahr als auch auf die skifahrerischen Ansprüche ist die Skitour als sehr moderat einzustufen. Belohnt wird man mit einer grandiosen Umgebung mitten in der Silvretta.

Die Bielerhöhe (2.037 m) verbindet das Montafon (V) mit dem Paznauntal (T) und dieser Pass ist eine der europäischen Hauptwasserscheiden. Nach Westen fließt die Ill in den Rhein und weiter in die Nordsee, während der Vermuntbach in die Trisanna, diese in den Inn und dieser dann in die Donau mündet und zum Schwarzen Meer fließt.

Skitourengeher und dahinter die Bielerhöhe mit dem Stausee
Hubert Gogl
Die Bielerhöhe (2.037 m) im Hintergrund mit dem Silvretta-Stausse und dem Hotel Piz Buin

Charakter: einfach, flacher Auftakt
Entfernung: Aufstieg 1.080 Hm, ca. 4-5 Std.; 10 km
Ausgangspunkt: Galtür, Wirl, Parkplatz Birkhahnbahn (1.634 m)
Öffi-Anreise: ab Landeck/Zams Regionalbus 260; HST Birkhahnbahn

Ein Hochgenuss mit flachem Start

Der Hennekopf (2.704 m), häufig auch Hennenköpfe genannt, sind ein wunderbares Skitourenziel im südwestlichen Eck von Tirol mit einem Schönheitsfehler: Der Anstieg von Galtür beginnt mit einem ca. 6 km langen, sehr flachen „Talhatscher“ bis knapp unterhalb der Bielerhöhe (310 Hm, ca. 2 Std.). Danach folgt wunderbares Skigelände bis zum Gipfel (770 Hm, ca. 2 Std.)
Dem Manko mit dem flachen Beginn steht aber ein landschaftlicher Hochgenuss der Sonderklasse gegenüber. Man befindet sich am Gipfel inmitten der Silvretta mit einer großartigen Szenerie.

Skitourengeher im Bieltal
Hubert Gogl
Nach Süden ins Bieltal

Einfache Skitour mit geringer Lawinengefährdung

Die Skitour bietet keine großen Herausforderungen an das skiläuferische Können und gilt auch als kaum lawinengefährdet. Der erste Teil des Anstieges führt über die Loipe zur Bielerhöhe, die von der örtlichen Lawinenkommission freigegeben wird oder eben im Bedarfsfall auch gesperrt ist. Der zweite Teil des Anstieges ab der Bielerhöhe zieht hauptsächlich über mäßig steiles, kupiertes Gelände und ist bei entsprechender Spurwahl als sehr gering lawinengefährdet einzustufen.

Skitourengeher im Bieltal mit Piz Buin im Hintergrund
Hubert Gogl
Der bekannte Piz Buin (3.312 m) zeigt sich – oberhalb der hintersten Tourengeherin

Start ganz hinten im Paznaun

Die Straße ins Paznauntal endet im Winter in Wirl, dem hintersten Weiler von Galtür bei der Birkhahnbahn (1.634 m). Dort am Parkplatz startet die Tour in Richtung Bielerhöhe. Entlang der nicht geräumten und im Winter gesperrten Mautstraße durch das Kleinvermunt führt eine präparierte Loipe, die von der Lawinenkommission freigegeben oder gesperrt wird. Die Tour zum Hennekopf beginnt als eher im „Weitwander-Stil“, nur ganz zum Schluss wird es etwas steiler. Nach ca. 2 Stunden (6 km, 380 Hm) befindet man sich unterhalb der Bielerhöhe in der Nähe der Talstation eines kleinen Schleppliftes (1.940 m). Hier geht’s nun nach Süden ins Bieltal – am Horizont zeigt sich sehr markant der Gipfel der Madlenerspitze (2.969 m)

Skitour Hennekopf/Hennenköpfe mit Christian Walter (Bergrettung Galtür), Walli, Kathrin

Mit Ländle-Tourengehern ins Bieltal

Der Schlepplift ist bereits das erste Zeichen, dass die Bielerhöhe von Vorarlberger Seite erschlossen ist. Ein weiterer Hinweis sind die zahlreichen Skispuren von/zur Bielerhöhe – die Hennenköpfe sind für die Vorarlberger ein sehr schnell zu erreichendes Tourenziel, denn bis zur Bielerhöhe verkehren vom Montafon Busse.
Gemeinsam mit den Ländle-Freunden geht’s nun nach Süden ins Bieltal. Bei einer markanten Wasserfassung wird nach links gequert, um über den Westhang aufzusteigen – also nicht weiter ins Bieltal marschieren.

Skitourengeher im Bieltal
Hubert Gogl
Das Ziel – der Hennekopf – zeigt sich erstmals

Der Piz Buin zeigt sich

Die Spur führt nun westseitig höher und nördlich am Runden Kopf (2.376 m, nomen est omen) vorbei. Hier zeigt sich nun bald ganz hinten am Horizont der Piz Buin (3.312 m), der höchste Berg von Vorarlberg. Allerdings gehört der Grund und Boden des Piz Buin der Gemeinde Galtür. Mit dem Kauf der Alpe Vermunt anno 1900 wurde die Gemeinde Galtür einer der größten Grundbesitzer Vorarlbergs und auch des höchsten Gipfels von Vorarlberg.

Gipfel
Hubert Gogl
Gleich geschafft – der Hennekopf (2.704 m)

Sendungshinweis:

„Hallo Wochenende“, 9.2.2024

Unschwierig zum Gipfel

Während sich der Piz Buin schon länger zeigt, erblickt man den Gipfel vom Hennekopf erst spät – rund 150 Hm unterhalb. Der Gipfelanstieg führt in einem Boden auf die Nordseite des kurzen Gipfelhanges, in dem man ein paar wenige Spitzkehren machen muss. Nach rund 2 Stunden ab der Abzweigung beim Schlepplift steht man am Hennekopf (2.704 m) und genießt ein überwältigendes Panorama. Abgesehen vom bekannten Piz Buin im Süden zeigen sich unter anderem im Osten die Fluchthörner (Felssturz 06/23), der Patteriol im Norden und im Westen das Große Seehorn, um nur ein paar wenige der unzähligen namhaften Gipfel zu nennen.

Berggasthof Piz Buin
Hubert Gogl
Berggasthof Biz Buin auf der Bielerhöhe

Abfahrt mit Einkehrschwung

Die großzügigen Hänge unterhalb der Hennenköpfe bieten viel Platz und einige Variationsmöglichkeiten, wobei darauf zu achten ist, dass der Graben im Bieltal nicht zu weit unten gequert werden kann und man am besten die Stelle vom Aufstieg für die Querung nimmt. Sehr lohnend ist der kurze Gegenanstieg von der Talstation des Schleppliftes hinauf auf die Bielerhöhe, um dort im Berggasthof Piz Buin einzukehren. Von der Terrasse genießt man einen fantastischen Ausblick nach Süden in die Silvretta. Danach folgt die Talabfahrt über die Loipe nach Galtür. Gut gewachselte Skier sind dabei sehr vorteilhaft!

Hubert Gogl wünscht eine schöne Skitour auf den Hennekopf!