Das Rofangebirge ist der westliche Teil der Brandenberger Alpen. Die höchste Erhebung ist der Hochiss (2.299 m), gefolgt von der Seekarlspitze (2.261 m) und der Rofanspitze (2.259 m)
Charakter: beliebt, kurz, landschaftlich großartig
Entfernung: Aufstieg ca. 500 Hm, 2 Std.
Ausgangspunkt: Maurach a.A., Rofanseilbahn
Öffi-Anreise: Bus 4080 oder 8332 ab BHF Jenbach, HST Rofan Seilbahn
Ein genussvoller Skitourenklassiker
Die Skitouren im Rofan sind, wenn die Auffahrt mit der Rofanseilbahn bewältigt werden, alle recht kurz. Rund 500 Höhenmeter sind im Aufstieg jeweils zu bewältigen. Die Seekarlspitze (2.261 m) ist der zweithöchste Gipfel vom Rofan und vermutlich das beliebteste Skitourenziel, gefolgt oder vielleicht ebenbürtig mit der etwas östlicher liegenden Rofanspitze (2.259 m).
Die Tour ist praktisch immer angespurt und kann bei entsprechender Tourenwahl als ziemlich sicher in Hinblick auf die Lawinengefahr eingestuft werden.
Herausragend bei der Tour sind vor allem die landschaftlichen Eindrücke.
Auffahrt mit der Rofanseilbahn
Die Skitour auf die Seekarlspitze beginnt mit der Bergfahrt in der Rofanseilbahn mit Start in Maurach am Achensee. Dabei gibt es schon den ersten schönen Ausblick – auf den Achensee. Bei der Bergstation (1.834 m) öffnet sich der Blick nach Norden ins Rofan. Die Seekarlspitze lässt sich dabei dank des 3,5 m hohen Gipfelkreuzes bereits ausmachen. Dabei schaut das Ziel weiter entfernt aus, als es dann tatsächlich ist.
Start entlang des Tourenlehrpfades
Von der Bergstation, die von den beiden Einkehrmöglichkeiten Erfurter Hütte und Almstüberl flankiert ist, geht’s hinüber zur Mauritzalm. Links an der Alm vorbei, nach wenigen Metern bergab, beginnt der Skitourenlehrpfad mit einem LVS-Checkpoint. Man folgt diesem Lehrpfad ansteigend nach Nord-Osten. Nach Süden zeigt sich wunderbar der Alpenhauptkamm mit den hohen Gipfeln der Zillertaler Alpen.
Links ab zur Seekarlspitze
Man erreicht eine Mulde, wo sich die Aufstiegsspur verzweigt – zwischen zweiter und dritter Info-Tafel des Lehrpfades. Der direktere Aufstieg zur Seekarlspitze folgt der Spur (Wegweiser) nach links. Hier muss nach kurzer einmal ein steiler Aufschwung bewältigt werden, um danach wieder sehr gemäßigt sich der Gipfelflanke zu nähern. Die Spur rechts, weiter entlang des Lehrpfades, ist die Hauptroute zur Rofanspitze, allerdings kann vor dem felsigen Rosskopf auch links zur Seekarlspitze aufgestiegen werden.
Eine beeindruckende Gipfelflanke
Die durchgehende schneebedeckte Gipfelflanke der Seekarlspitze über die der Gipfelanstieg führt, schaut extrem steil aus. Sobald dieser Steilhang erreicht ist, merkt man, dass es gar nicht so steil ist. Bei 32 Grad Steilheit geht’s in einigen Spitzkehren hinauf zum Gipfel. Nach ca. 2 Stunden ab Start, knapp 500 Höhenmetern ist die Seekarlspitze (2.261 m) erreicht.
Sendungshinweis:
„Hallo Wochenende“, 2.2.2024
Gipfelkreuz und Panorama sind imposant
Auf der Seekarlspitze steht seit 2020 ein 3,5 m hohes, fast drei Tonnen schweres Gipfelkreuz aus einem Stück Granit gemeißelt, aufgestellt anlässlich der 60-Jahr-Feier der Bergrettung Maurach.
Daneben überwältigt der abrupte, senkrechte Abbruch direkt beim Gipfelkreuz. Die Nordwand der Seekarlspitze ist mit 400 m Wandhöhe die höchste im Rofangebirge. Tief unten zeigen sich die eingeschneiten Dächer der Ampmoosalm. Neben dem Tiefblick ist auch der Rundumblick ein Hochvergnügen: Im Norden zeigt sich das Alpenvorland mit München, im Westen das schroffe Karwendel. Im Südwesten grüßen die Stubaier Alpen mit dem Zuckerhütl, während im Süden die hohen Zillertaler Spalier stehen. Und schließlich geben sich auch Großvenediger und der Großglockner die Ehre wie auch der „Koasa“.
Noch auf die Rofanspitze?
Die Abfahrt von der Seekarlspitze führt anfangs über die Steilflanke und kann dann entweder nach links hinunter unterhalb vom felsigen Rosskopf gemacht werden, oder auch rein südwärts mit einer schönen Rinnenabfahrt vor der Mauritzalm (Verhältnisse beachten). Wer mit der Seekarlspitze noch nicht ausgelastet ist, kann auch unterhalb vom Rosskopf nochmals auffellen und dann über die Grubascharte (2.102 m) die Rofanspitze (2.259 m) erreichen. Mit etwas Kondition, sollte dies kein Problem sein, denn es kommen „nur“ rund 200 Höhenmeter dazu.
Mit der Bahn ins Tal
Die Talabfahrt von der Bergstation der Rofanseilbahn benötigt eine entsprechende Schneelage – häufig muss man wieder mit der Gondel gemütlich ins Tal gleiten. Bei genügend Schnee fährt man natürlich bis zur Talstation abfahren.
Hubert Gogl wünscht viel Vergnügen im Rofan!