Heimkehrerkreuz am Ederplan (2.062 m): Es wurde, wie viele andere Heimkehrerkreuze auch, zur Erinnerung an die Toten der Weltkriege und als Dank der Kriegsheimkehrer errichtet.
Charakter: einfach, ungemein aussichtsreich
Entfernung: 610 Hm ↑↓; 7,4 km; Gipfel 1 ½ – 1 ¾ Std.
Ausgangspunkt: Parkplatz Zwischenberger Sattel (1.450 m)
Öffi-Anreise: Bus 942 ab Lienz BHF, HST Iselsberg-Stronach (1.036 m) – plus 400 Hm!
Ein Grenzberg mit fast grenzenloser Aussicht
Der Ederplan (2.062 m), der Hausberg von Dölsach) ist der westlichste Gipfel der Kreuzeckgruppe, die im Norden vom Mölltal und im Süden vom Oberdrautal begrenzt wird und sich zum größten Teil in Kärnten befindet. Der Ederplan als westlicher Eckpfeiler mit seiner flachen Gipfelkuppe ist ein Grenzberg zwischen Kärnten und Osttirol, der mit einem unglaublichen Panorama begeistert. Die Hohen Tauern, die Lienzer Dolomiten, Teiler der Südtiroler Dolomiten und was besonders schön ist, das ist der Tiefblick auf den Lienzer Talkessel.
Diese Aussicht, gepaart mit dem bewirtschafteten Anna-Schutzhaus (1.992 m) nur wenige Meter unterhalb vom Gipfel machen die Tour zu einem wahren Gustostückerl, die mit vergleichsweise wenig Aufstiegsmühen aufwartet.
Mautstraße zum Zwischenberger Sattel
Der Start der gemütlichen Wanderung ist auf einem etwas östlicher gelegenen „Parallelpass“ zum Iselsberg an der Grenze zum Mölltal. Man fährt von Debant oder Dölsach auf der Straße zum Iselsberg und zweigt noch vor Iselsberg kurz nach einer Rechtskehre in Richtung des Weilers Stronach ab. Hier kommt man bald zu einem Schranken, denn die Straße zum Sattel ist eine Mautstraße (€ 4.- in Münzen zum Einwerfen, kein Geldwechsel!). Auf der ca. drei Kilometer langen, ordentlich ruppigen Forststraße kommt man zum Parkplatz am Zwischenberger Sattel.
Größtenteils im Wald zum Ziel
Vom Parkplatz an ist der Waldsteig bestens markiert und nicht zu verfehlen. Zu Beginn ist der Steig etwas steil, teils ausgespült und hat einige Stufen. Bald schon kann man schon weniger anstrengend im Wald aufsteigen. Die Ausrichtung bedingt, dass man vormittags hier stets sonnengeschützt unterwegs ist. Im Bereich der Ederalm (nach ca. 150 Hm) gibt es einen ersten Ausblick hinüber zu den Lienzer Dolomiten und auf Lienz hinunter. Später wechselt der Steig die Seite und der Blick öffnet sich nach Kärnten – nordwärts ins Mölltal bis zum Sonnblick.
Das Anna-Schutzhaus – ein exklusiver Aussichtsbalkon
Nach ca. 1 ½ Stunden Aufstieg (550 hm, 3 km) erreicht man das Anna-Schutzhaus (1.992 m). Die gemütliche Einkehr ist natürlich eine Verlockung, sich hier sofort niederzusetzen, um den Ausblick und die Bewirtung zu genießen. Vielleicht ist es aber doch gescheiter, noch gleich die „Gipfeletappe“ mit 15 bis 20 Minuten Aufstieg anzuhängen und danach die Rast beim Schutzhaus zu machen. Der Steig führt westlich vom Schutzhaus in einem Bogen zum Gipfel, wobei es auch einen unmarkierten, aber deutlich ausgetretenen Direktaufstieg in Falllinie gibt.
Gipfel, Grenze, Genuss – der „Plon“ ist erreicht
Mit Erreichen vom Ederplan (2.062 m), wird klar wie mächtig das Gipfelkreuz ist – schätzungsweise ragt das kunstvoll gefertigte Kreuz über 10 Meter auf. Die Lärche, aus der das Kreuz zu Ehren der gefallenen Soldaten und als Dank der Kriegsheimkehrer errichtet wurde, stammt aus dem Wald unterhalb vom Gipfel. Der Stamm wurde damals von 40 Männern zum höchsten Punkt getragen.
Der Ausblick vom Ederplan ist fulminant – von den Hohen Tauern im Norden über die nahe Schobergruppe, die Kreuzeckgruppe, das Mölltal bis zu den Bergen südlich des Drautales mit den nahen Lienzer Dolomiten reicht unter anderem der Blick. Weiterhin begeistert der Tiefblick auf den Lienzer Talboden, wo zum Beispiel sich schön auch Schloss Bruck in Lienz zeigt.
Einkehr und Rückweg
Vom Ederplan führt der Weg in wenigen Minuten zurück zum Anna-Schutzhaus, wo man die Bewirtung mit einem vorzügliche Panoramablick genießen kann. Der Rückweg kann anschließend auch auf einer kleinen Runde gemacht werden, indem man dem Forstweg folgt und ausgeschilderten Abkürzungen zurück zum Parkplatz folgt (siehe Karte).
Sendungshinweis:
„Hallo Wochenende“,
22.9.2023
Geschichte vom Anna-Schutzhaus
Das Anna-Schutzhaus wurde 1882 errichtet. Der Maler Franz von Defregger widmete die Hütte seiner Gattin Anna, die Hütte diente als Sommersitz. Am 14.August 1888 machte Franz von Defregger die Hütte dem ÖTK (Österreichischer Touristenklub) zum Geschenk. Die Anna-Schutzhütte wurde bis 1990 von der ÖTK-Sektion Lienz betreut. Am 31. März 1990 gründete sich unter Extrembergsteiger Sepp Mayerl, vulgo „Blasl-Sepp“, die ÖTK Sektion Dölsach, der das Anna-Schutzhaus übergeben wurde.
Hubert Gogl wünscht eine schöne Wanderung auf den Dölsacher Hausberg – den Ederplan!