Nepalbrücke
Michael Larcher ÖAV Hall
Michael Larcher ÖAV Hall
Wandertipp

Glungezer Klettersteig / Tulfes

Der Sagenklettersteig am Glungezer ist ein familienfreundlicher, für Kinder ab acht Jahren geeigneter Klettersteig. Der Steig führt oberhalb der Bergstation der Bergbahn in mehreren Abschnitten mit dazwischen liegendem Gehgelände bis knapp unterhalb der Glungezerhütte. Der Sagenklettersteig hat pfiffige Abschnitte, die auf die Sage vom Glungezer Riesen Bezug nehmen.

Der alte Glungezer Klettersteig wurde 2021/22 komplett überarbeitet und ist nun ein sehr gelungener und zurecht beliebter Familienklettersteig.

Glungezer Klettersteig
Michael Larcher ÖAV Hall

Charakter: einfach, Abschnitte B/C
Entfernung: Zustieg ½ Std.; KS 2 Std., Abstieg 1 ½ Std.; 600 Hm; insges. 4 Std.
Ausgangspunkt: Tulfes, Glungezerbahn
Öffi-Anreise: Bus 540 HST Glungezerbahn, ab Ibk HBF, Hall

Klettersteig Topo

Die Sage vom Glungezer Riesen

Der Klettersteig führt über zahllose Steine und Felsblöcke, die von der Glungezerhütte (2.610 m) bis fast herunter zur Tulfeinalm (2.035 m) übersäen. Die Sage vom Glungezer Riesen erzählt, dass ein wenig ansehnlicher Riese, oben am Glungezer in einer Hütte lebte. Im benachbarten Voldertal soll ein Hirtenkönig mit seinen vier Töchtern in einem prächtigen Palast gelebt haben und der Hirte verliebte sich in eine der hübschen Töchter. Allerdings blieb die Liebe unerwidert und er wurde ausgelacht. Aus Rache schlug er mit dem Hammer des Riesen gigantische Gesteinsblöcke aus dem Felsen. Diese fielen polternd ins Tal und begruben den Palast mit König und Töchtern. Soweit die Kurzfassung der Sage – jedenfalls führt über die Felsbrocken nun der Klettersteig bis fast zur Glungezerhütte und ist damit der erste Sagenklettersteig Österreichs. Errichtet wurde der Klettersteig vom Alpenverein Hall.

Glungezer Klettersteig
Michael Larcher ÖAV Hall
Junge Klettersteigler auf den Spuren vom Glungezer Riesen an den typischen Felstürmen

Moderate Schwierigkeiten über einzele Felsblöcken

Der Glungezer Klettersteig führt durch keine große Felswand, sondern über viele der verteilten Felsblöcke. Es sind immer wieder Felsinseln, die der blau-weiß markierte Steig verbindet und dabei jeweils die Sage ins Spiel bringt. Die Schwierigkeiten sind zumeist bei A/B, nur am „Zahn des Riesen“ liegen sie bei B/C. Der Klettersteig ist so konzipiert, dass er von Kindern ab 8 Jahren gemacht werden kann und im Bedarfsfall können die einzelnen Abschnitte in Begleitung der Eltern auch umgangen werden.

Glungezer Sagen-Klettersteig: Ein familientaugliches Vergnügen

Mit der Glungezerbahn ins Reich des Glungezer Riesen

Man fährt mit beiden Sektionen der Glungezerbahn bis unterhalb der Tulfeinalm (2.035 m). An der Kassa der Talstation bekommt man den Folder mit dem Topo des Klettersteiges und der Sage. Der Weg zum Einstieg ist gut ausgeschildert. In rund 30 Minuten ist der Einstieg des Klettersteiges (2.235 m /180 Hm ↑). Dazu folgt man dem Weg am Zirbensee vorbei aufwärts Richtung Tulfeinjöchl, aber noch bevor dieses erreicht wird, geht es bei einer Kehre im Bereich einer Y-Stütze (neben der Piste ist ein Felsturm mit Baum und ein Wegweiser in blau-weiß) abschließend bereits im Blockgelände zum eigentlichen Einstieg.

Glungezer Klettersteig
Michael Larcher ÖAV Hall
Stets über solche Felsen aufwärts mit Gehgelände inzwischen

Sendungshinweis:

„Hallo Wochenende“,
21.7.2023

Unglaublich schöne Ausblicke

Der Auftakt des Klettersteiges ist im ersten Abschnitt eine Übungsplatte und gleich darauf ein nicht allzu hoher Block mit einer steilen B/C Stelle – sozusagen als Test. Der erste Sagenabschnitt folgt, man befindet sich „Am Balkon des Königs“. An dieser fotogenen und aussichtsreichen Stelle begeistert der unglaublich schöne Ausblick auf das Inntal zwischen Innsbruck und Wörgl und hinüber zur Nordkette. Diese Ausblicke bleiben aber fast während des gesamten Aufstieges erhalten.

Glungezer Klettersteig
Michael Larcher ÖAV Hall
Neben dem Felstunnel der Höhepunkt: die 28 m lange Hängebrücke

Felstunnel, Seilbrücke, Zahn des Riesen, …

Die einzelnen Kletterabschnitte sind in Anlehnung an die Sage benannt und teils so gestaltet. Was man nicht versäumen sollte, da ziemlich versteckt, ist nach dem Aufstieg durch die „Schlangenkluft“ das „Versteck des Bermändleins“. Der Eingang zu diesem ca. 8 m langen Felstunnel, der wie eine schmale Höhle durch den Berg führt, ist sofort nach der Schlangenkluft etwas abwärts. Der sehr enge Tunnel ist ein richtiges Erlebnis! Von den weiteren Höhepunkten sei als erstes die 28 m lange Seilbrücke genannt, dieser folgen der „Zahn des Riesen“ und der „Hammer des Riesen“. Der Sagenklettersteig endet dann beim Klettersteig-Buch rund 10 bis 15 Minuten unterhalb der Glungezerhütte.

Glungezer Klettersteig Abstieg
Hubert Gogl
Am Panoramasteig abwärts mit Blick ins Unterland

Hütteneinkehr und Abstieg

Wer so viel Geschichten um den Glungezer-Riesen gehört hat, der hat dann auch einen entsprechenden Riesendurst und Riesenhunger. Dieser kann nach rund einer Viertelstunde Gehzeit ab Buch über zahllose Steine in der Glungezerhütte (2.610 m) gezähmt werden. Für den Abstieg wählt man dann den Panoramasteig, der von der Hütte nach Osten zur Kante ins Voldertal führt. Mit wunderwaren Ausblicken geht’s hinunter zum Tulfeinjöchl (2.278 m) und weiter zur Bergstation der Glungezerbahn (2.055 m).

Hubert Gogl wünscht einen sagenhaften Klettersteigtag am Glungezer!