Gipfel Zirmspitz
Hubert Gogl
Hubert Gogl
Tourentipp

Auf die Zirmspitz / Ried i.O.

Die Zirmspitz (2.944 m) im Oberen Gericht ist ein grandioser Aussichtsberg mit einem herrlichen und einsamen Anstieg, der an den sehenswerten Renkfällen und am Großen See vorbeiführt. Die Tour ist dank eines im Herbst 2022 geschaffenen Steiges im Schlussanstieg für trittsichere Wanderer ohne größere Probleme zu schaffen. Es ist eine lange und sehr lohnende Bergtour.

In den Karten ist der Berg als Zirmesspitze vermerkt, jedoch wird der Gipfel von den Einheimischen durchwegs als „die Zirmspitz“ bezeichnet.

Renkfälle
Hubert Gogl
Die Renkfälle – der höchste freifallende Wasserfall Tirols. Auch die kleine Anton-Renk-Hütte ist zu sehen.

Charakter: lange Bergtour auf markierten Steigen; Trittsicherheit erforderlich
Aufstieg: 1.100 Hm, ca. 5 Std., 10 km
Ausgangspunkt: Ried i.O.; Talstation Bergbahn Fendels
Öffi Anreise: Bus 210 ab Zams BHF, HST Ried i.O. Seilbahn

Von Höhepunkt zu Höhepunkt

Die Bergtour auf die Zirmspitze (2.944 m) ist eine Aneinanderreihung von einem landschaftlichen Höhepunkt zum nächsten. Die Renkfälle (Anton-Renk-Fälle) sind ein wahres Naturdenkmal. Der imposante Wasserfall ist mit 170 m Fallhöhe der höchste freifallende Wasserfall Tirols und einer der höchsten von Österreich. Idyllisch steht links oberhalb der Renkfälle die Anton-Renk-Hütte (2.261 m) mit prächtigem Ausblick. Weitere 300 Hm oben wird der Große See (2.557 m) erreicht – es ist einer der größten Bergseen im Tiroler Oberland. Und schließlich bietet der Gipfel der Zirmspitze ein unglaubliches Panorama, das seinesgleichen sucht.

Anton-Renk-Hütte
Hubert Gogl
Kurze Rast und Erfrischung bei der Anton-Renk-Hütte (2.261 m) mit Blick zum Sonnenplateau Serfaus/Fiss/Ladis

Auftakt mit der Bergbahn in Ried

Die Bergtour zur Zirmspitze startet mit der Gondel- & Liftfahrt von Ried nach Fendels und weiter bis zur Bergstation Sattelklause (1.870 m). Dringend empfohlen ist, mit der ersten Gondel (8:30 Uhr) in Ried zu starten – die Zeit drängt! An der Sattelklause angekommen, zeigen sich weder die Renkfälle noch der Gipfel – diese sind im nächsten Kar, sozusagen „ums Eck“. Man folgt der Beschilderung in Richtung Anton-Renk-Hütte. Der wenig ansteigende Weg führt an der Fendler Alm vorbei zum Zirmesköpfle (2.092 m), wo der Steig in das Kar mit den Renkfälle biegt, die bald schon in den Blick kommen. Das Ziel – die Zirmspitz – zeigt sich auch rechts oberhalb der Renkfälle sehr schroff und abweisend. Aber keine Angst – die Aufstiegsroute führt in einem Linksbogen von hinten her zum Gipfel.

Oberhalb der Renkfälle
Hubert Gogl
Am Weg zum Großen See. Am Horizont von links: Äußere Rifekarspitze (3.001 m), Mitterschragen (2.960 m), Pfroslkopf (3.148 m)

Zu einem der größten Bergseen im Oberland

Ohne steile Abschnitte wird die nicht bewirtschaftete Anton-Renk-Hütte (2.261m) erreicht. Auch oberhalb der Hütte wandert man in moderater Steigung am Aachener-Höhenweg weiter bergauf und genießt dabei das eindrucksvolle Gipfelspalier in dem riesigen Bergkessel von der Kuppkarlesspitze (2.991 m) bis zum Pfroslkopf (3.148 m). Besonders markant ist dabei der Mitterschragen (2.960 m), der in der Form dem Matterhorn gleicht. 300 Höhenmeter oberhalb der Anton-Renk-Hütte kommt man schließlich zum Großen See (2.257 m). Der Name kommt nicht von ungefähr, denn es handelt sich um einen oder den größten Bergsee vom Tiroler Oberland.
Bis zum großen See ist es eine gemütliche, familientaugliche Wanderung, die auch vollends begeistert.
Entfernung: 8,6 km; 700 Hm – Gehzeit ca. 3 ½ Std.

Tiefblick auf den Großen See
Hubert Gogl
Tiefblick beim Gipfelanstieg auf den Großen See – im Hintergrund die Watzespitze (3.532 m) am Kaunergrat

Sendungshinweis:

„Hallo Wochenende“,
14.7.2023

Steil zum Gipfel am neuen Steig

Vom Großen See an, wird der Ansteig deutlich anspruchsvoller. Das Gelände steilt auf. Sehr geschickt wurde im Herbst 2022 ein neuer Steig, der an exponierten Stellen mit Stahlseilen versichert ist, angelegt. Trtittsicherheit ist aber unbedingt angebracht. Die 400 Hm vom See zum Gipfel beanspruchen rund 1 ½ Stunden.
Mit Erreichen des Gipfelkreuzes auf der Zirmspitz (10 km, 1.100 Hm, ca. 5 Std.) wird man reich belohnt: Am Horizont präsentiert sich so viel Bergprominenz wie selten – die namhaftesten: Der höchste Gipfel der Ostalpen – der Piz Bernina (4.048 m), der höchste Tiroler Gipfel – der Ortler (3.905 m), der höchste Nordtiroler – die Wildspitze (3.774 m). Aber auch die Tiefblicke sind einzigartig.

Bergtour auf die Zirmspitze (2.944 m) – Ried i.O.

Gipfelgenuss nicht zu lange ausdehnen

So sehr die Zirmspitz ihre Besucher verwöhnt, so sehr tickt aber auch die Uhr. Der Abstieg ist nämlich auch lang und die letzte Talfahrt mit der Bahn ist um 16:45 Uhr. Daher ist leider ein gewisser Zeitdruck vorhanden. Eine Alternative ist der Abstieg bei der Anton-Renk-Hütte zur Stalanzalm (1.880 m) und weiter bis zum Abholplatz Spieleben (1.530 m; 20 min ab Stalanzalm) und sich von dort von dem vorbestellten Wandertaxi (Tel. +43/5476/6700) abholen zu lassen.
Eine Alternative für E-Biker: Auffahrt bis zur Fendler Alm (1.970 m).

Hubert Gogl wünscht einen schönen Bergtag im Oberen Gericht auf der herrlichen Zirmspitz!