Es ist ein Kraftplatz, geschaffen von Mutter Natur – der Berglisee inmitten der beeindruckenden Hochgebirgslandschaft des Paznauntales.
Charakter: einfache Wanderung mit steilen Abschnitten
Entfernung: ca. 4 Std.; 670 Hm ↑↓; 10 km
Ausgangspunkt: Ischgl, Weiler Mathon, Parkplatz Wildpark (1.450 m)
Öffi-Anreise: Regionalbus 260 ab Landeck; HST Ischgl Wildpark
Unglaubliche Farbe vom unsichtbaren Gletscher
Türkis, nein milchig türkis oder doch nicht ganz – die Beschreibung der einzigartigen Farbe vom Berglisee ist gar nicht so leicht. Relativ leicht lässt sich aber sagen, woher der Berglisee sein fantastisches Blau/Türkis hat: Hinter dem Berglisee steigt ein beeindruckendes Kar, das Bergler Loch an. Unter den großen Steinblöcken verbirgt sich ein Gletscher – ein Blockgletscher. Dieser nicht sichtbare Gletscher liefert die Sedimente, die dem Berglisee seine unvergleichliche Tönung geben.
Dieser Blockgletscher wird von der Universität Innsbruck seit mehreren Jahren untersucht und beobachtet. Typisch für Blockgletscher ist, dass sich das Eis erst mehrere Meter unterhalb einer Schuttschicht befindet und sich das Gemisch aus Eis, Blockwerk und Schutt hangabwärts bewegt.
Zuerst im steilen Wald bergauf
Startpunkt der Wanderung ist etwas hinter Ischgl im Weiler Mathon. Am Ende des Weilers ist links der Wildpark. Hier kann unmittelbar neben der Straße oder unten an der Trisanna geparkt werden (gebührenfrei). Direkt am Ausgangspunkt befindet sich aber auch die Bushaltestelle des Regionalbusses, von Landeck kommend.
Gut beschildert beginnt der ansehnlich steile Waldsteig, der eine Forststraße abkürzt. Alternativ kann natürlich auch über die Forststraße aufgestiegen werden oder auch mit dem Mountainbike bis zum Ende der Straße (2.000 m) gefahren werden.
Zauberwald bis knapp unterm Berglisee
Der schattige und steile Wald wird weiter oben deutlich gemäßigter. Es ist nicht nur weniger steil, sondern auch lichter als im unteren Teil. Mächtige Lärchen, die sich im Spätherbst goldfarben präsentieren, und knorrige Zirben säumen den Steig zum „Inneren Bergli“ (2.066 m) – eine erste freie Lichtung mit Almgebäuden. An dieser Stelle präsentieren sich erstmals die wild zerklüfteten Felszacken oberhalb vom Bergler Loch, dem Kar zwischen den Gipfeln. Der Blick übers Tal zeigt die überwiegend eher sanft anmutenden südgerichteten Berge des Paznauntales zwischen dem Grieskogel oberhalb von Galtür (Lawinenverbauungen; Lawinenunglück 1999) bis hinaus zum Hohen Riffler – es ist die Paznauner Seite der Verwallgruppe.
Sendungshinweis:
„Hallo Wochenende“, 16.9.2022
Ein Platz, wie es ihn selten gibt
Vom Inneren Bergli geht’s in kurzer Zeit zum Ziel. Bevor der Berglisee erreicht wird, zeigen sich im flachen Gelände bereits einige sehr kleine türkisgefärbte Lacken. Der Berglisee (2.115 m) überrascht wenig später mit seiner unglaublichen Farbe und der stimmigen Umgebung (4 km, 670 Hm, ca. 2 Std.). Und es zeigt sich, dass so ein Juwel nicht groß sein muss, um zu begeistern. Es rentiert sich auf alle Fälle, um den kleinen See herumzugehen. Damit hat man verschiedenste Perspektiven, in der sich der Berglisee präsentiert, vor allem was den Hintergrund und die Wasserfarbe anbelangt.
Abstieg über die Lareinalm
Wenige Meter westlich vom Berglisee laden Sitzmöglichkeiten zur Rast. Der weitere Weg, um eine Rundwanderung zu machen, führt ins Lareintal und zur Lareinalm (1.860 m; 2,5 km ab Berglisee). Ein neuer Steig, der den Rückweg zum Inneren Bergli erspart ist in den Karten noch nicht eingezeichnet (in der beiliegenden Karte ist die Route vorhanden). Von den Rastbänken folgt man westlich vom kleinen Berglibach dem gut sichtbaren und markierten Steig und trifft dann auf jenen, der vom Inneren Bergli herkommt. Dieser Steig leitet ins vordere Lareintal und dann abwärts zur Lareinalm (nur während der Alpung bewirtschaftet). Von der Lareinalm folgt der Abstieg einem Forstweg zurück zum Ausgangspunkt (3,5 km ab Alm).
Hubert Gogl wünscht einen schönen Ausflug zum Berglisee!