Wahlkarte im Briefkasten
ORF.at/Carina Kainz
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Politik

Rekord bei Wahlkarten signalisiert Interesse

Für die Gemeinderatswahl am Sonntag sind fast drei Mal so viele Wahlkarten ausgestellt worden wie bei der vergangenen Wahl 2016. Insgesamt wurden heuer 70.645 Wahlkarten ausgegeben, teilte das Land mit. Vor fünf Jahren waren es 27.542 Wahlkarten.

Die Wahlen stehen zum einen noch im Zeichen der Pandemie, sagt die Innsbrucker Politologin Lore Hayek. Das Antreten der impfkritischen Bewegung MFG in 51 Gemeinden könne durchaus für Überraschungen und für die eine oder andere Verschiebung in der Politlandschaft sorgen, so Hayek.

Sendungshinweis:

Tirol heute, 25.02.2022,
19.00 Uhr, ORF2

Zum anderen ist es der erste große Urnengang seit Bekanntwerden der Korruptionsermittlungen gegen die ÖVP auf Bundesebene. Die große Zahl der beantragten Wahlkarten sei ein positives Zeichen, so der Politikwissenschafter Philipp Umek von der Universität Innsbruck, die Menschen wollten offensichtlich partizipieren.

Zwischen Partizipation und Politikverdrossenheit

Das große Interesse, seine Stimme abzugeben könnte auch den gegenläufigen Trend einer wegen der Korruptionsskandale und der aktuellen Bundespolitik sinkenden Wahlbeteiligung ausgleichen, so Umek im Tirol heute Gespräch.

Politologe Umek über die Gemeinderatswahlen

Philipp Umek, Politologe von der Universität Innsbruck, über die Gemeinderats- und Bürgermeisterdirektwahlen in Tirol.

ÖVP prägt Politik am Land

Seit Jahrzehnten dominiert die ÖVP die Gemeindestuben in Tirol. Sie reklamiert 475 wahlwerbende Listen für sich und verteidigt 232 Bürgermeistersessel. Gewählt wird in 273 Gemeinden. Nicht dabei sind die Landeshauptstadt Innsbruck, Wängle, Musau sowie die fusionierte Gemeinde Matrei am Brenner.

Land Land erinnerte in der Aussendung vom Freitagabend an die Hygienemaßnahmen gegen die Covid-Pandemie. In den Wahllokalen gelte: FFP2-Maske tragen, Abstand halten und Hände desinfizieren.