Der Zweikampf in Zams ist eine politische Auseinandersetzung zwischen Bürgermeisterkandidaten der nachrückenden Generation. Dominik Traxl hat erst im Juli des Vorjahres das Bürgermeisteramt von seinem ÖVP-Vorgänger Siggi Geiger übernommen, mit der Mehrheit seiner Liste wurde der 27-jährige damals zum jüngsten Bürgermeister in Tirol gekürt. Am Sonntag muss er sich der Direktwahl durch die Zammer Bevölkerung stellen.
Sein Herausforderer ist der 34-jährige Benedikt Lentsch, der für die SPÖ als Abgeordneter im Tiroler Landtag sitzt. Lentsch tritt mit der Liste „Unser Zams“ an, die nicht dezidiert unter SPÖ-Flagge kandidiert, sondern sich als offene Liste versteht. Mit den beiden ehemaligen roten Bürgermeistern Othmar Sordo und Helmut Gstir auf der Kandidatenliste ist der Gegenpart zu regierenden ÖVP aber klar definiert. Andererseits tritt auch die Bürgermeisterliste diesmal nicht als Volkspartei an, sondern unter dem Motto „Gemeinsam für Zams“.
Platter-Heimatgemeinde jahrelang in roter Hand
Die ÖVP hält seit sechs Jahren die absolute Mehrheit im Gemeinderat. Das war allerdings nicht immer so: der jetzige Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) war bis November 2000 Bürgermeister in Zams, danach wechselte er als Landesrat in die Tiroler Landesregierung. In der Folge übernahm die SPÖ in Zams zehn Jahre lang die Führung.
Sendungshinweis
„Mittagsinformation“, 24.2.2022
Lentsch will als Herausforderer die Volkspartei als bestimmende Kraft in Zams wieder ablösen und Dominik Traxl als aktuellem ÖVP-Bürgermeister aus dem Amt heben. Ob Traxl dabei auf den Bürgermeisterbonus hoffen kann, ist fraglich. Mit einem guten halben Jahr im Amt hatte der Orts-Chef nur wenig Zeit, um mit eigenen Projekten Wählerinnen und Wähler zu überzeugen.
Ähnlicher Wahlauftritt, ähnliche Anliegen
Nicht nur das junge Alter verbindet die beiden Bürgermeisterkandidaten in Zams. Neben Wahlplakaten in ähnlicher Aufmachung gibt es auch bei den vordringlichen Themen im Wahlkampf nur wenige Unterschiede. So nennen beide Kandidaten Pflege und Betreuung, Daseinsfürsorge und Wohnen sowie Verbesserungen beim Verkehr durch den Ort als Hauptanliegen.
Auf eine Entlastung für den Ort hofft der amtierende Bürgermeister Dominik Traxl durch weitere Straßenbauprojekte. Eine zweite Röhre beim Landecker Tunnel und eine weitere Trasse entlang der Arlberg-Schnellstraße sieht Traxl als mögliche Lösung. Sein Herausforderer Benedikt Lentsch verlangt in diesem Zusammenhang auch Geld vom Land, um Verkehrskonzepte für seinen Heimatort erarbeiten und umsetzen zu können. Zams sei umringt von Tourismusorten, das führe auch zu verstärktem Verkehr durch den Ort. Lentsch will als Landtagsabgeordneter hier auch auf Landesebene für eine Lösung arbeiten.