Martin Krumschnabel von den Parteifreien ist seit zwölf Jahren Bürgermeister von Kufstein. Er strebt eine dritte Amtszeit an. Bei der letzten Bürgermeister-Wahl vor sechs Jahren kam er gleich im ersten Wahlgang auf 62,74 Prozent der Stimmen. Er will im Amt bleiben und die Mandatszahl im Gemeinderat halten. „Ich hoffe, dass viele sehen, dass wir viel bewegt haben und in den nächsten Jahren noch viel vorhaben“, sagt er. Man habe gezeigt, dass man Versprechen umsetzen könne. Für die nächsten Jahre kündigt Krumschnabel erneut einen Schwerpunkt in der Bildung an – eine Volksschule in jedem Stadtteil etwa oder einen Fokus auf Sportanlagen.
Spaltung im freiheitlichen Lager
Vor zwei Jahren hatte der frühere freiheitliche Gemeinderat Walter Thaler seiner Partei den Rücken gekehrt und mit allen FPÖ-Gemeinderäten eine neue Liste gegründet. Nun tritt er bei der Wahl mit seiner GLK-Liste Team Walter Thaler an. Man habe zwar die gleiche Ideologie wie die Freiheitlichen, sagt er, „der Unterschied ist, dass wir nur mehr für die Kufsteinerinnen und Kufsteiner arbeiten wollen – ohne einen parteilichen Hintergrund.“
Sendungshinweis
„Mittagsinformation“, 11.2.22
Auf diesen setzt Christofer Ranzmaier von der FPÖ Kufstein. „Das Original macht aus, dass einerseits die Freiheitliche Partei dahinter steht und andererseits auch die großen Persönlichkeiten der Kufsteiner freiheitlichen Geschichte ebenfalls dahinter stehen.“ Damit erinnert er daran, dass die FPÖ mit Siegfried Dillersberger einst den Bürgermeister stellte.
Volkspartei stellt gleich zwei Listen
Gleich zwei Listen haben „Volkspartei“ im Namen: Da gibt es einerseits die „Kufsteiner Volkspartei – Die Stadtpartei“ um Richard Salzburger und „Wir Kufsteiner – Volkspartei“ um Thomas Krimbacher. Erstere reklamiert für sich das „Original“ zu sein. Man bekenne sich zu mehr Transparenz, mehr Bürgerbeteiligung und stärkerer Kontrolle. Krimbacher sieht große Unterschiede zwischen den beiden Parteien. Es sei besser, getrennte Wege zu gehen und authentisch zu bleiben. „Wir sind ein junges dynamisches Team, wir sprudeln vor Energie“, sagt er. Man trete für Dialog mit allen Fraktionen ein.
Grüne und SPÖ wollen stärker werden
Die Grünen treten mit neuem Namen, aber bekanntem Programm an. Thematisch orientiere man sich an den klassischen Themen Verkehr, Umwelt und Soziales. „Kufsteiner Grüne“ – steht für eine Rückkehr zu den Wurzeln. Aber: „Wir haben ein junges Team mit vielen Neuzugängen,“ führt Stefan Graf aus, der seine Partei in die Wahl führt. Mit „Stimme der Bürger – SDB“ tritt eine weitere alternative Liste um den früheren Grünen Kus Galip an.
Die SPÖ startet von einem niedrigen Niveau aus in die Wahl. 6,31 Prozentpunkte konnte sie bei der letzten Gemeinderatswahl für sich verbuchen. „Die Sozialdemokratie in Kufstein brauchen wir und die muss natürlich eine gewisse Stärke haben“, sagt Spitzenkandidat Alexander Gfäller-Einsank. Thematisch setzt er auf SPÖ-Kernthemen wie das „soziale Wohnen“.
Die Neuen: NEOS und MFG
Zwei neue Parteien treten in Kufstein an. Einerseits NEOS, die mit Birgit Obermüller die einzige Frau in das Rennen um das Bürgermeisteramt schicken, und andererseits die neue impfkritische Partei MFG – Menschen, Freiheit, Grundrechte. Obermüller setzt auf ein zentrales Thema ihrer Bundespartei. „Wir wollen uns ganz klar positionieren als die Bildungspartei in der Stadt“, sagt sie. Jedes Kind müssen den Bildungsaufstieg schaffen können.
Lukas Blunder von MFG sieht seine Partei nicht als Protestpartei und nicht nur auf ein Thema fokussiert. „Wenn man sich das Programm auf unserer Webseite anschaut, dann ist es alles anders als Impfthemen lastig.“ Man habe ein breites Programm mit Schwerpunkten für Kinder und Senioren.