Ein „Tourismuspionier“
Der Thaneller hat schon sehr früh Bergsteiger angezogen. Bereits vor 1800 sollen Bergsteiger den Gipfel bestiegen haben. Damit ist der Thaneller der erste touristisch bestiegene Berg der Lechtaler Alpen. Seine auffällige Gestalt war also auch vor über 200 Jahren schon für einige eine Aufforderung, den Gipfel zu besteigen.
Charakter: etwas steile, aber problemlose Bergtour; im oberen Bereich etwas steiniger Weg
Entfernung: Aufstieg 1000 Hm, ca. 3 Std.
Ausgangspunkt: Berwang, Parkplatz Thanellerkarlift (1.320 m)
Öffi-Anreise: Regionalbus 151 ab Bichlbach bis Berwang Oberdorf Kirchplatz
Ein Berg mit zwei Gesichtern
Als massiger, freistehender, pyramidenförmiger Berg präsentiert sich der Thaneller (2.341 m) von Reutte aus gesehen. Seine abweisende, schroffe Nordseite mit einer mehreren hundert Meter hohen Nordwand steht im Gegensatz zur zahmen Südseite. Von Berwang lässt sich der Thaneller relativ leicht ersteigen. Aber auch von der Nordseite kann der Gipfel über den sehr alpinen Werner-Riezler-Steig von Heiterwang aus erreicht werden. Dieser Steig ist allerdings unvergleichlich anspruchsvoller als der Südanstieg. Der Aufstieg von Berwang ist wiederum rein südseitig und erfordert an sonnigen Tagen einen sehr zeitigen Aufbruch und entsprechende Trinkvorräte im Rucksack.
Einer der schönsten Aussichtsberge der Region
Die freistehende Lage über dem Reuttener Talkessel beschenkt die glücklichen Gipfelbezwinger mit einem unglaublichen Rundumblick. Der Blick schweift nach Norden über den Reuttener Talkessel hinweg hinaus ins flache Bayern. Dabei zeigen sich der Forggensee bei Füssen, der Heiterwanger See und der Plansee. Nach Osten bannt die Zugspitze den Blick, während südwärts am Alpenhauptkamm zahlreiche vergletscherte Berge grüßen. Die Gipfel der Lechtaler und Tannheimer Bergwelt machen den 360° Rundblick voll.
Start in unmittelbarer Dorfnähe von Berwang
Die Bergtour startet in Berwang am Parkplatz vom Thanellerkarlift. Man fährt von Bichlbach hinauf nach Berwang. Im Ort hält man sich an die Beschilderung „Rinnen“, dem Ortsteil etwas östlich unterhalb von Berwang. Schon bald nach dem Ort in Richtung Rinnen überspannt eine Brücke die Hauptstraße. Unmittelbar nach der Brücke biegt man rechts ein und ist damit schon am Parkplatz des Thanellerkarliftes (1.320 m; Baustelle derzeit 09/20). Das Gipfelkreuz am Thaneller ist leider von Berwang aus nicht zu sehen, da der Gipfel etwas in Richtung Nord vorgeschoben ist.
Zur Hälfte im Wald und Latschen
Der Aufstieg ist vom Parkplatz an klar und gut ausgeschildert. Kurz wandert man am linken Rand einer Skipiste und erreicht dann bereits den Wald. Der teilweise recht steile Steig führt später in den Latschengürtel. An schönen Tagen, selbst im Herbst, ist ein zeitiger Aufbruch von Vorteil. Die südseitige Ausrichtung sorgt speziell im Latschengürtel ein garantiert schweißtreibendes Vergnügen. Nach rund der Hälfte des Anstieges, auf ca. 1.800 m, wird das freie Gelände erreicht.
Sendungshinweis
„Hallo Wochenende“, 4.8.2023
Deutlich felsiger hinauf zum Gipfel
Mit Ende der Latschen begeistert der Ausblick unter anderem auf Berwang hinunter und zur Bergwelt der Lechtaler Alpen. Das Gelände wird allerdings deutlich felsiger und der Steig damit auch steiniger. In etwas wechselnder Steilheit nähert man sich dem Gratverlauf folgend den Gipfel. Nach ca. 3 Stunden Aufstieg öffnet sich plötzlich, das heißt von einem zum nächsten Schritt auch der Blick nach Norden, beziehungsweise in die Tiefe. Vor allem der Heiterwanger See und der Plansee stechen eindrucksvoll ins Auge. Weiter nördlich blickt man ins flache Bayern.
Hubert Gogl wünscht einen schönen Bergtag am Thaneller!