„Beliebt, bekannt und steil!“ – das trifft für die Skitour auf den Zischgeles (3.004 m) zu. Die Paradeskitour erfordert allerdings sichere Verhältnisse. Bei ungünstiger Lawinensituation ist vom Zischgeles abzuraten. In der Vergangenheit hat es immer wieder tödliche Lawinenunfälle auf dem oft unterschätzten Berg gegeben. Bei guten Bedingungen wird der Zischgeles von ganzen Scharen an Tourengehern aus Nah und Fern gestürmt. Zweifellos am schönsten ist die Tour unmittelbar nach Neuschneefällen.
Charakter: Oft unterschätzte Skitour, die in der Beliebtheitsskala ganz oben rangiert. Nur bei günstiger Lawinensituation!
Entfernung: Aufstieg 1.320 Hm, 3 ½ – 4 Stunden
Ausgangspunkt: gebührenpflichtiger Parkplatz beim GH Praxmar (1.687 m)
Ausgangspunkt Praxmar
Der Startpunkt der Skitour ist am großen, gebührenpflichtigen Parkplatz beim GH Praxmar. Bei der Fahrt durch das Sellraintal biegt man in Gries i.S. in Richtung Praxmar/Lüsens ab und kommt so nach ca. sechs km nach Praxmar.
An schönen Wochenenden füllt sich der Parkplatz bereits in den frühen Morgenstunden. Praxmar ist auch der Ausgangspunkt zu der nicht weniger bekannten, aber viel weniger anspruchsvollen Skitour zur Lampsenspitze (2.867 m).
Routenverlauf ist eindeutig
Am Startpunkt ist der Gipfel vom Zischgeles noch nicht zu sehen. Allerdings ist die Orientierung problemlos. Die Tourengeher in Richtung Lampsenspitze halten sich unmittelbar nach dem Start rechts, während jene in Richtung Zischgeles links aufsteigen. Der erste Anhaltspunkt ist ein Gebäude des vor vielen Jahren aufgelassenen und abgebauten Hausbergliftes.
Lange, anhaltend steile Hänge
Man steigt über die einstige Skipiste schon ansprechend steil auf und kommt nach einem etwas flacheren Teil zur Schefalm (Schäfalm, ca. 1.900 m). Der weitere Anstieg verläuft im wunderbar kupierten Gelände mit raschem Höhengewinn. Das nordostgerichtete weite Kar gibt die Route eindeutig vor. Rechts begrenzen die Kamplschröfen die Route. Links die steilen Hänge, die vom Oberstkogel (2.728 m) herunterziehen. Ein letztes kurzes Flachstück ist das so genannte Kamplloch (ca. 2.400 m). Danach zieht die Spur in Spitzkehren über 400 Hm durch den beeindruckenden Steilhang (an die 35°) bergan. Anfangs ist die Spur eher im linken Bereich, zieht dann aber in einer langen Querung nach rechts aufwärts zur Grathöhe.
Gipfel kommt ins Blickfeld
Mit Erreichen des Grates (ca. 2.800 m) zeigt sich erstmals der Gipfel des bereits nahen Zischgeles. Die Route führt zum Skidepot (ca. 2920 m) am Ostgrat des Gipfelaufbaues. Der Aufstieg zum Gipfel ist teilweise etwas ausgesetzt und erfordert leichte Kletterei (eine kurze Stelle ist mit Ketten versichert). Je nach Verhältnissen können diese letzten Meter auch etwas fordernd sein, oftmals sind aber gute Tritte im Schnee vorhanden.
Nach kurzer Kletterei am Zischgeles
Vom großen Gipfelkreuz gibt es eine beeindruckende Panoramaschau, die im Norden von der Zugspitze und im Südosten von den Dolomiten begrenzt wird. Im Osten zeigt sich der Wilde Kaiser, etwas nördlicher das Karwendel. Ganz nahe sind unter anderem die Schöntalspitze (3.002 m), die beeindruckende Grubenwand (3.173 m) oder der Lüsener Fernerkogel (3.298 m) zu sehen.
Steiler Aufstieg und damit steile Abfahrt
Nach der Gipfelschau wartet die rassige Abfahrt nach Praxmar. Die Aufstiegsroute gibt eine von zwei Möglichkeiten vor. Eine weitere ergibt sich vom Gipfel aus gesehen links durch das Sattelloch. Diese Variante mündet nach einer steilen Abfahrt unterhalb der Kamplschröfen wieder auf die bekannte Aufstiegsroute ein.
Hubert Gogl wünscht eine schöne Skitour auf den Zischgeles!