Tourentipp

Skitour Zischgeles/Praxmar

Der Zischgeles (3.004 m) ist nicht nur einer der bekanntesten Skitourenberge vom Sellrain sondern wohl von ganz Tirol. Der Zischgeles bietet bestes, ordentlich steiles Skigelände ohne Flachpassagen. Allerdings verlangt die überaus beliebte Skitour eine günstige Lawinensituation.

„Beliebt, bekannt und steil!“ – das trifft für die Skitour auf den Zischgeles (3.004 m) zu. Die Paradeskitour erfordert allerdings sichere Verhältnisse. Bei ungünstiger Lawinensituation ist vom Zischgeles abzuraten. In der Vergangenheit hat es immer wieder tödliche Lawinenunfälle auf dem oft unterschätzten Berg gegeben. Bei guten Bedingungen wird der Zischgeles von ganzen Scharen an Tourengehern aus Nah und Fern gestürmt. Zweifellos am schönsten ist die Tour unmittelbar nach Neuschneefällen.

Wunderbare Winterlandschaft bei der sogenannten Schefalm. Blauer Himmel, Pulverschnee und zwei Tourengeher im Aufstieg
Hubert Gogl
Die Route ist klar, der Gipfel aber noch nicht in Sicht.

Charakter: Oft unterschätzte Skitour, die in der Beliebtheitsskala ganz oben rangiert. Nur bei günstiger Lawinensituation!
Entfernung: Aufstieg 1.320 Hm, 3 ½ – 4 Stunden
Ausgangspunkt: gebührenpflichtiger Parkplatz beim GH Praxmar (1.687 m)

Ausgangspunkt Praxmar

Der Startpunkt der Skitour ist am großen, gebührenpflichtigen Parkplatz beim GH Praxmar. Bei der Fahrt durch das Sellraintal biegt man in Gries i.S. in Richtung Praxmar/Lüsens ab und kommt so nach ca. sechs km nach Praxmar.

An schönen Wochenenden füllt sich der Parkplatz bereits in den frühen Morgenstunden. Praxmar ist auch der Ausgangspunkt zu der nicht weniger bekannten, aber viel weniger anspruchsvollen Skitour zur Lampsenspitze (2.867 m).

Am Beginn der Skitour zum Zischgeles zwei Tourengeher und unter ihnen der Gasthof Praxmar und der Parkplatz
Hubert Gogl
Start in Praxmar (1.687 m) – unten der Gasthof Praxmar und ein Teil vom großen Parkplatz, der schon gut gefüllt ist.

Routenverlauf ist eindeutig

Am Startpunkt ist der Gipfel vom Zischgeles noch nicht zu sehen. Allerdings ist die Orientierung problemlos. Die Tourengeher in Richtung Lampsenspitze halten sich unmittelbar nach dem Start rechts, während jene in Richtung Zischgeles links aufsteigen. Der erste Anhaltspunkt ist ein Gebäude des vor vielen Jahren aufgelassenen und abgebauten Hausbergliftes.

Blick von oben auf zwei aufsteigende Tourengeher und Blick über Sellrain zum Karwendel
Hubert Gogl
Großartiges Gelände mit ebensolcher Aussicht und bestem Schnee.

Lange, anhaltend steile Hänge

Man steigt über die einstige Skipiste schon ansprechend steil auf und kommt nach einem etwas flacheren Teil zur Schefalm (Schäfalm, ca. 1.900 m). Der weitere Anstieg verläuft im wunderbar kupierten Gelände mit raschem Höhengewinn. Das nordostgerichtete weite Kar gibt die Route eindeutig vor. Rechts begrenzen die Kamplschröfen die Route. Links die steilen Hänge, die vom Oberstkogel (2.728 m) herunterziehen. Ein letztes kurzes Flachstück ist das so genannte Kamplloch (ca. 2.400 m). Danach zieht die Spur in Spitzkehren über 400 Hm durch den beeindruckenden Steilhang (an die 35°) bergan. Anfangs ist die Spur eher im linken Bereich, zieht dann aber in einer langen Querung nach rechts aufwärts zur Grathöhe.

Zwei Tourengeher stehen im Pulverschnee und im Hintergrund der Gipfelaufbau vom Zischgeles vor blauem Himmel
Hubert Gogl
Endlich ist das Ziel zu sehen.

Gipfel kommt ins Blickfeld

Mit Erreichen des Grates (ca. 2.800 m) zeigt sich erstmals der Gipfel des bereits nahen Zischgeles. Die Route führt zum Skidepot (ca. 2920 m) am Ostgrat des Gipfelaufbaues. Der Aufstieg zum Gipfel ist teilweise etwas ausgesetzt und erfordert leichte Kletterei (eine kurze Stelle ist mit Ketten versichert). Je nach Verhältnissen können diese letzten Meter auch etwas fordernd sein, oftmals sind aber gute Tritte im Schnee vorhanden.

Am Grat unterhalb vom Gipfelkreuz eine Tourengeher ohne Ski leicht kletternd mit Skistöcken in den Händen.
Hubert Gogl
Mitunter ist der kurze, auch etwas ausgesetzte Grat auch etwas anspruchsvoll.

Nach kurzer Kletterei am Zischgeles

Vom großen Gipfelkreuz gibt es eine beeindruckende Panoramaschau, die im Norden von der Zugspitze und im Südosten von den Dolomiten begrenzt wird. Im Osten zeigt sich der Wilde Kaiser, etwas nördlicher das Karwendel. Ganz nahe sind unter anderem die Schöntalspitze (3.002 m), die beeindruckende Grubenwand (3.173 m) oder der Lüsener Fernerkogel (3.298 m) zu sehen.

Gipfelkreuz am 3004 m hohen Zischgeles ohne Menschen
Hubert Gogl
Ein Bild mit Seltenheitswert: Bei Schönwetter, bei frischem Pulver und bei günstiger Lawinensituation der menschenleere Gipfel.

Steiler Aufstieg und damit steile Abfahrt

Nach der Gipfelschau wartet die rassige Abfahrt nach Praxmar. Die Aufstiegsroute gibt eine von zwei Möglichkeiten vor. Eine weitere ergibt sich vom Gipfel aus gesehen links durch das Sattelloch. Diese Variante mündet nach einer steilen Abfahrt unterhalb der Kamplschröfen wieder auf die bekannte Aufstiegsroute ein.


Hubert Gogl wünscht eine schöne Skitour auf den Zischgeles!