Land Tirol beschließt Millionenpaket für Wohnen

Das Land Tirol stockt die Investitionen im Bereich Wohnen massiv auf. Mit 37 Millionen Euro an zusätzlicher Unterstützung soll Wohnen leistbarer gemacht werden. Das Geld kommt Privaten und auch Gemeinden zu Gute.

Im laufenden Jahr investiert das Land Tirol rund 289 Millionen Euro für bezahlbares Wohnen. Dieser Betrag wird ab kommendem Jahr deutlich aufgestockt. Ab 2019 gibt das Land Tirol zusätzlich mehr als 37 Millionen Euro frei, um das Wohnen in Tirol leistbarer zu machen. Dafür setzt man drei Schwerpunkte: ein neues, landesweites Mietunterstützungsmodell, eine höhere Wohnbauförderung und die Fortführung der einkommensunabhängigen Sanierungsoffensive.

Entlastung für Gemeinden bei Mietzinsbeihilfe

Wie das Land bereits im September bekannt gegeben hatte, wird der Aufteilungsschlüssel der Mietzinsbeihilfe zwischen Land und Gemeinden neu geregelt. Die Kostenverteilung wird von derzeit 70 Prozent Land und 30 Prozent Gemeinden auf künftig 80 Prozent Land und 20 Prozent Gemeinden geändert. Damit werden die Gemeinden entlastet - mehr dazu in Land beschließt Millionenpaket für Osttirol. Den dadurch nötigen Mehraufwand für das neue Mietunterstützungsmodell bezifferte das Land mit 7,2 Millionen Euro pro Jahr.

Einheitliche Wartezeit und höherer Freibetrag

Tirolweit soll die Wartezeit vereinheitlicht und die so genannten Freibeträge erhöht werden Ab kommenden Jahr kann der Bezieher oder die Bezieherin um 80 Euro mehr - also insgesamt 1.040 Euro netto im Monat - verdienen und gleichzeitig noch die volle Mietunterstützung bis zu 250 Euro pro Monat (als Einzelperson und abhängig von der Gemeinde) erhalten.

Die Mietunterstützung werde sozial treffsicherer. Vor allem für Familien werde die Mietunterstützung stark erhöht“, informierte Wohnbaulandesrätin Beate Palfrader (ÖVP) bei der Pressekonferenz nach der Regierungssitzung.

LHStvin Ingrid Felipe, LH Günther Platter und LR Beate Palfrader

Land Tirol/Oswald

LHStvin Ingrid Felipe, LH Günther Platter und Wohnbaulandesrätin Beate Palfrader stellten das Wohnpaket vor

Höhere Wohnbauförderung

Um 17,6 Millionen Euro erhöht das Land ab kommendem Jahr die Wohnbauförderung. Dabei soll es vor allem für verdichtete Bauweise, Eigenheime sowie Alten- und Pflegeheime mehr Unterstützung geben. „Mit dieser Unterstützung kann sich unsere Bevölkerung leichter Eigentum schaffen“, zeigte LH Günther Platter (ÖVP) überzeugt.

Eine Familie mit zwei Kindern, die sich eine Eigentumswohnung kaufen möchte, erhalte demnach künftig etwa 11.000 Euro zusätzlich an Förderung – sofern die Wohnung über einen Wohnbauförderungskredit finanziert wurde und die Wohnung 110 m² groß ist.

Auch Wohnbeihilfe wird erhöht

Zudem wird auch der Freibetrag der Wohnbeihilfe, die bei der Finanzierung von wohnbaugeförderten Wohnungen je nach Einkommen gewährt wird, erhöht. Demnach erhält ein Einpersonenhaushalt mit einem monatlichen Nettoeinkommen von 1.035 Euro 124 Euro zusätzlich pro Jahr. Die Wohnbeihilfe beträgt bisher durchschnittlich 200 Euro pro Monat.

Auch der Bau von Alten- und Pflegeheimplätzen werde mit dieser Förderung massiv erleichtert, da die Unterstützung für die betreibenden Gemeinden spürbar erhöht werde.

150 Mio Euro Bauvolumen durch Sanierungsoffensive

Zusätzliche 12,4 Mio Euro stellt das Land Tirol für die Sanierungsoffensive zur Verfügung. Unabhängig vom Einkommen werden damit qualitative Verbesserungen im Bereich Wohnen - etwa Fenster-, Heizungstausch und Dachdämmung – unterstützt. Diese Sanierungsoffensive löse jährlich ein Bauvolumen von rund 150 Millionen Euro aus und leiste einen wesentlichen Beitrag zur Arbeitsplatzsicherung, betonte Platter.

Diese Sanierungsoffensive führe zu einer beachtlichen Reduktion der CO2-Emissionen. In den Jahren 2015 bis 2017 seien durchschnittlich 18.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart worden, erklärte Umweltreferentin Ingrid Felipe