Modell des Waltherparks in Bozen
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Wirtschaft

Neuer Besitzer: Waltherpark im Zeitplan

Das Multifunktionszentrum Waltherpark in Bozen, das die deutsche Industriellenfamilie Schoeller von der insolventen Signa Prime übernommen hat, werde wie geplant im Frühjahr 2025 eröffnet. Das sagte Konzernchef Christoph Schoeller am Freitag in Bozen.

Es werde sich „definitiv nichts“ an Umfang und vor allem Zeitplan des Projekts ändern, betonte Schöller bei einem Pressegespräch samt Lokalaugenschein direkt auf der Baustelle des Waltherparks. Schoeller, dessen Schoeller Group in Pullach bei München ansässig ist, gab seiner Freude Ausdruck, an dem Projekt mitzuarbeiten. Er kenne Südtirol gut und sei mehrfach zu Besuch gewesen.

Vertrauen zu Südtiroler Partnern

Er arbeite auch schon lange mit Heinz Peter Hager, Präsident der Waltherpark AG und aller weiteren Signa-Gesellschaften in Italien, zusammen. Das Vertrauen in Hager und sein Team sei gegeben. Hager verwies indes auf den Umstand, dass inzwischen alle involvierten Gremien den Vertrag gutgeheißen hätten. Er meinte „auch ohne Einstieg hätten wir es geschafft. Mit dem neuen Investor kann jedoch mit mehr Nachdruck weitergebaut werden“. Hager hatte in der Vergangenheit mehrmals betont, dass die Waltherpark AG von der insolventen Muttergesellschaft Signa Prime des Tiroler Immobilieninvestors René Benko unabhängig sei.

Beim Waltherpark in Bozen handelt es sich um ein Stadtprojekt, bei dem neben einem Einkaufszentrum als Kernstück, einem Hotel, einem Medical Center auf je 11.000 Quadratmetern auch Büros und Wohnungen entstehen. Das Gesamtvolumen beläuft sich auf rund eine halbe Mrd. Euro.

Schöller übernimmt Luxushotel in Venedig

Neben dem WaltherPark übernimmt Schoeller auch das Unternehmen Viva Virgolo GmbH sowie das Luxushotel Bauer in Venedig. Beim Projekt Viva Virgolo geht es um den Erwerb und die Erschließung des Bozner Hausbergs bzw. der Naherholungszone Virgl mit einer Seilbahn. Er habe verstanden, dass es sich dabei um einen „Sehnsuchtsplatz“ handle. Man werde nun nachdenken und sich in der zweiten Jahreshälfte intensiv damit befassen, erklärte Schoeller am Freitag dazu nach Gesprächen.

Das historische Hotel Bauer in Venedig am Canal Grande gehört erst seit 2020 zum Portfolio von Signa und wird seit November 2022 grundlegend saniert. Nach Abschluss der Renovierungsarbeiten soll es unter Führung von Rosewood neu eröffnet werden.

Schöller schielt auf das Kaufhaus Tyrol

Mitte März waren die Schoellers noch mit einem anderen Angebot abgeblitzt. Sie wollten ursprünglich die Immobilien aus der Prime Assets GmbH erwerben, die Sanierungsverwalter Norbert Abel im Paket zum Verkauf gestellt hatte. Der Gläubigerausschuss der insolventen Signa Prime hatte damals dem Verkauf des Immobilienpakets bestehend aus „Goldenes Quartier“, Hotel Park Hyatt Vienna und Verfassungsgerichtshofgebäude in Wien sowie Kaufhaus Tyrol in Innsbruck an die deutschen Industriellen nicht zugestimmt – mehr dazu in Signa: Gebäudeverkauf liegt vorerst auf Eis.

Vergangene Woche genehmigte die Sanierungsverwaltung der Signa Prime die aktuelle Transaktion und auch der Gläubigerausschuss stimmte zu. Vorbehaltlich behördlicher Genehmigungen soll der Verkauf in wenigen Monaten abgeschlossen sein – mehr dazu in Signa: Gläubiger stimmen Sanierungsplan zu.