Menschen bei Kundgebung zum 1. Mai
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Politik

Wohnen und Arbeit im Fokus der Politik

Arbeitsrechte, die Arbeitswelt und Arbeitsbedingungen stehen am 1. Mai im Fokus der Politik. Für die Sozialdemokratie ist es ein wichtiger Feiertag, an dem Errungenschaften der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gewürdigt und neue Forderungen erhoben werden.

Gerechte Löhne – auch als Absicherung später für die Pension und Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen -verlangte die SPÖ zum 1. Mai. Dies besonders in der Pflege und speziell auch für Frauen, die bezahlte und unbezahlte Arbeit vielfach als Mehrfach-Belastung schultern müssen. Erneut kommt dabei die Forderung nach einer Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich auf das Tapet. Für die roten Gewerkschafter ist das eine Grundlage, um Familie, Privatleben und Job vereinbaren zu können.

SPÖ-Themen: Wohnen und Mitverantwortung

Bei der SPÖ-Maifeier im Innsbrucker Rapoldipark sah man sich nach den Zuwächsen bei der Gemeinderatswahl gestärkt. Stadträtin Elisabeth Mayr (SPÖ) zeigte klare Prioritäten. In Innsbruck gehe es um ein leistbares Leben und leistbares Wohnen, da wolle man sich in den Koalitionsverhandlungen stark und selbstbewusst einbringen.

Feier im Rapoldipark
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Die SPÖ veranstaltete im Innsbrucker Rapoldipark ein Fest

Der Tiroler SPÖ-Vorsitzende und LHStv. Georg Dornauer sagte, man sei froh, in Tirol Verantwortung mittragen zu können und werde das auch in Österreich zukünftig tun. Man wolle als SPÖ in Tirol wieder mitregieren. Bezüglich Arbeitszeitkürzungen zeigte sich Dornauer vorsichtig und erwähnte etwa den Arbeitskräftemangel im Pflegebereich.

KPÖ: Innsbruck teuerste Stadt bei Wohnkosten

Pia Tomedi von der KPÖ sprach davon, dass Innsbruck die teuerste Stadt Österreichs beim Wohnen sei. Viele würden über 50 Prozent ihres Gehaltes für Wohnkosten abgeben und man rangiere bei 24 Euro pro Quadratmeter im Durchschnitt, „das geht so nicht weiter“, sagte die Innsbrucker KPÖ-Politikerin.

Umzug der KPÖ mit Regenbogenfahne
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Pia Tomedi führte den Umzug der KPÖ durch Innsbruck an

Zangerl: Druck durch Inflation

Der schwarze AK-Präsident Erwin Zangerl verwies zum 1. Mai auf zunehmenden Druck für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durch Inflation, aber auch durch Forderungen aus der Wirtschaft nach längeren Arbeitszeiten. Kürzlich hatte sich die Industriellen-Vereinigung für eine 41-Stunden-Woche ausgesprochen, als Reaktion auf Arbeitskräftemangel und internationalen Wettbewerb.

Diese Forderung stößt auch in der ÖVP-Arbeitnehmerschaft auf Widerstand. Der Tiroler AAB spricht sich strikt gegen die 41-Stunden-Woche aus, allerdings auch gegen das SPÖ-Modell von 32-Wochen-Arbeitsstunden bei vollem Lohnausgleich. Zu den größten Herausforderungen in Tirol zählt auch für die schwarze Arbeitnehmerschaft das leistbare Wohnen.