Tirol setzt auf Arzneipflanzenforschung

Ein universitäres Forschungsinstitut für die Entwicklung pflanzlicher Wirkstoffe soll Tirol als Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort stärken. Damit soll der Boden für ein „Phytovalley Tirol“ bereitet werden.

An der Fakultät für Chemie und Pharmazie wird das eigene Forschungsinstitut für die Entwicklung neuer pflanzlicher Wirkstoffe eingerichtet. Diese Einrichtung wird von Bionorica als einem der weltweit führenden Hersteller pflanzlicher Arzneimittel finanziert. Das gaben am Mittwoch das Land Tirol, die Universitöät Innsbruck und Michael Popp, Inhaber und Vorstandsvorsitzender der Bionorica SE, bekannt.

Michael Popp stellt dafür 3,5 Millionen Euro zur Verfügung, das Land Tirol beteiligt sich mit 1,5 Millionen Euro am Michael Popp-Forschungsinstitut.

Boden für ‚Phytovalley Tirol‘ bereitet

LH Günther Platter bezeichnete Forschung und Entwicklung als Erfolgsformel für den Wirtschaftsstandort Tirol. Gemeinsam mit der Universität Innsbruck und dem Wirtschaftspartner Bionorica werde der Boden für ein ‚Phytovalley Tirol‘ bereitet. Allein Professor Popp investierte durch die Gründung einer Tochterfirma in Tirol 30 Millionen Euro und schuf 30 neue Arbeitsplätze - mehr dazu in Bionorica eröffnet neues Labor in Tirol (tirol.ORF.at, 13.1.2015). In den letzten Jahren seien 80 Jobs im Bereich der Phytowissenschaften entstanden, so Platter weiter.

Die internationale Attraktivität des ‚Phytovalley Tirol‘ für Forschung und Wirtschaft werde durch das mit der Stiftungsprofessur des Landes ausgestattete Michael Popp-Institut enorm gesteigert, so Platter.

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Michael Popp, Eigentümer Bionorica SE

Zu Beginn liege der Schwerpunkt des neuen Instituts darin, für Menschen mit Stoffwechselproblemen pflanzliche Wirkstoffe zu finden, so Pharmazeut Michael Popp.

„Schöner Tag für den Wissenschaftsstandort“

Wie Tilmann Märk, Rektor der Universität Innsbruck, erklärte, sei das nun geschaffene Michael-Popp-Forschungsinstitut für die Entwicklung neuer pflanzlicher Wirkstoffe ein in Österreich einmaliges und auch international innovatives Kompetenzzentrum zur integrierten Naturstoff-Forschung. „Erstmals werde in Innsbruck ein ganzes Institut aus gestifteten Mitteln eingerichtet – das ist ein sehr schöner Tag für den Wissenschaftsstandort“, zeigte sich Märk erfreut.

Der Pharmazeut Michael Popp hält seit 1999 an der Universität Innsbruck Vorlesungen für Analytische Phytochemie und Pharmazeutische Biologie. Das neue Institut soll kommendes Studienjahr seinen Betrieb mit zwei Professoren und 20 weiteren Wissenschaftern und Studenten aufnehmen.