Zillertal sagt Dauerstau den Kampf an
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Blockabfertigung, Kolonnenverkehr, Schrittgeschwindigkeit, Stillstand: Die Zillertaler sind mittlerweile auch im Sommer staugeplagt. Die beschlossene Umfahrung der Gemeinde Fügen, die auch vom Land finanziell unterstützt wird, soll Erleichterung bringen. Sie müsse aber rascher umgesetzt worden, fordert Hansjörg Jäger, Bürgermeister in Ried im Zillertal und Planungsverbandsobmann: „Es ist jeden Tag Stau, verursacht durch den ‚guten‘ Fremdenverkehr im Tal, aber auch selbstgemacht von den Einheimischen. Mich stört, dass die Umsetzung der Trasse Fügen bzw. die Anbindung vom Brettfalltunnel Richtung Autobahn nicht so weit fortgeschritten ist, dass wir vor 2020 mit einer Umsetzung rechnen können.“
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Öffis sollen Gästen schmackhaft gemacht werden
Jäger fordert zudem eine Sonderfinanzierung des Landes, um den geplanten Bau der Verkehrslösung schneller voranzutreiben. Das Land habe sehr wohl Bestrebungen, im Zillertal das Ausbautempo bei der Umfahrung Fügen zu verschärfen, sagt Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler (ÖVP). „Es ist aber genauso wichtig, den öffentlichen Verkehr zu stärken und vor allem im Tourismus Angebote zu entwickeln, um die Gäste verstärkt auf den öffentlichen Nahverkehr zu bringen“.
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Höherrangige Straße steht in Diskussion
Rund 1,4 Millionen Nächtigungen gab es alleine in Mayrhofen im vergangenen Winter, rund 4,5 Millionen im gesamten Zillertal. Umso mehr Gäste, desto mehr Verkehr, und das werde sich auch in Zukunft nicht ändern, so Andreas Lackner vom Tourismusverband Mayrhofen/Hippach: „Es werden ja in Zukunft nicht weniger Fahrzeuge auf den Straßen sein. Man muss Mobilität als Gesamtes sehen und öffentlichen Verkehr und Individualverkehr als Gesamtkonzept auf die Beine stellen. Man wird auch nicht darum herumkommen, über eine höherrangige Straße im Zillertal zu diskutieren.“
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Baubeginn des Umfahrungsprojektes soll 2019 sein. Ob man damit den Stau umgehen wird können, wird sich zeigen. Den Tourismus will man im Zillertal jedenfalls nicht ausbremsen. Letzten Endes lebe man davon, heißt es von politischer und tourismuswirtschaftlicher Seite.