Scheuer vor Wechsel nach Linz
Die Ernennung Scheuers zum Linzer Bischof war am Dienstag Thema im Ministerrat, die Bundesregierung nahm Scheuer als neuen Linzer Bischof an.
Laut Konkordat ist der Vatikan dazu verpflichtet, der Bundesregierung vor einer Bischofsernennung den Namen des Kandidaten mitzuteilen. Die Regierung kann gegen die Ernennung „Gründe allgemein politischer Natur“ geltend machen, was sie in der Regel aber nicht tut und was auch diesmal nicht geschah. Nächster Schritt ist nun die offizielle Bekanntgabe der Ernennung durch den Heiligen Stuhl.
Scheuer oft als Wunschkandidat genannt
Der 60-jährige Scheuer ist gebürtiger Oberösterreicher aus Haibach ob der Donau. Scheuer sei der Wunschkandidat vieler in der Diözese Linz, weil er als Mann der Mitte und des Ausgleichs gelte, offen auch für Reformen in der Kirche, hieß es. Der aktuelle Linzer Bischof Ludwig Schwarz wurde am 4. Juni dieses Jahres 75 Jahre alt und hat deshalb - entsprechend der Vorgaben des Vatikans - beim Papst sein Rücktrittsgesuch deponiert. Seither läuft die Kandidatenauswahl für die Nachfolge.
Wann der Wechsel Scheuers nach Linz stattfinden soll, steht nicht fest. Unklar ist, wer Scheuer als Bischof von Innsbruck nachfolgen soll. In der Diözese Innsbruck wollte man den Wechsel vorerst nicht kommentieren.
Politiker loben Scheuer
Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) sagte am Dienstag, er danke Bischof Manfred Scheuer „für seine umsichtige Leitung über die Zeit von zwölf Jahren, die sowohl den Menschen als auch der Kirche in Tirol sehr gut getan hat“. Georg Willi, Landessprecher der Grünen, sagte, er bedaure, dass Bischof Scheuer dem Land Tirol den Rücken kehren werde. Mit seinem Engagement für Menschen in Not und jenen, die an den Rand der Gesellschaft gedrängt sind, habe Bischof Manfred zwölf Jahre lang das Leben der Diözese Innsbruck geprägt. FPÖ Landesparteiobmann Markus Abwerzger sagte, Bischof Manfred Scheuer habe in den letzten Jahren viel zum Gemeinwohl und der Solidarität der Tirolerinnen und Tiroler beigetragen.