Austria Salzburg will im Tivoli spielen

Der Fußball-Erste-Liga-Verein SV Austria Salzburg will seine als Risikospiele eingestuften Heimpartien gegen den LASK im Tivoli Stadion Tirol in Innsbruck austragen. Diese Entscheidung der Olympiaworld ist nicht unumstritten.

Am Dienstag kurz nach Mittag hat die Olympiaworld als Eigentümer des Tivoli-Stadions via Presseaussendung bekannt gegeben, dass man sich mit Austria Salzburg und der Bundesliga über die Austragung der Hochrisikospiele am 23. Oktober und 10. Mai 2016 geeinigt hätte.

Ein erstes Dementi ließ nicht lange auf sich warten: „Bezug nehmend auf die Pressemitteilung der Olympiaworld Innsbruck (...) ist festzuhalten, dass - entgegen den Informationen dieser Aussendung - keine Gespräche zwischen der Österreichischen Fußball-Bundesliga und der Olympiaworld Innsbruck stattgefunden haben“, hielt die Bundesliga in ihrer Mitteilung fest.

Wacker steht laut Olympiaworld hinter Austragung

Diese Entscheidung sei auch mit dem Vorstand des FC Wacker abgesprochen, wird Olympiaworld-Chef Michael Bielowski zitiert. Die Heimstätte der Wacker Fans, die Nord-Tribüne, werde geschlossen. Die Austria Salzburg Fans könnten auf die Süd-Tribüne, die Ost-Tribüne bleibe den LASK-Fans vorbehalten, Dauerkarten-Besitzer sowie VIPs und Presse stehe die West-Tribüne zur Verfügung.

Die Verantwortlichen beim FC Wacker sind am Montag von Austria Salzburg über die neue Entwicklung informiert worden, hieß es in einer Aussendung am Dienstag. Der FC Wacker Innsbruck habe ein gutes Verhältnis zur Olympiaworld, war aber zu keiner Zeit in diesen Entscheidungsprozess eingebunden. Die Entscheidung nehme man zur Kenntnis, da der FC Wacker Innsbruck einerseits nicht Eigentümer des Stadions und andererseits ein geordneter Spielbetrieb in der Sky Go Ersten Liga erwünscht sei.

Holt man den „Feind“ ins eigene Boot?

In den Internetforen der sozialen Netzwerke sorgt diese Entscheidung für heftige Diskussionen. Nicht ohne Grund - schließlich sind Fangruppierungen von Austria Salzburg und dem FC Wacker seit Jahren Erzfeinde. Immer wieder kam es in der Vergangenheit auch zu Ausschreitungen. Im Jahr 2012 beispielsweise wurde gerade das Tivoli-Stadion von Salzburg-Fans schwer beschädigt - mehr dazu in Schwere Ausschreitungen bei Fußballspiel. Das Westderby vor wenigen Wochen musste unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden.

Im ORF-Interview verteidigt Michael Bielowski die Entscheidung der Olympiaworld. Schließlich müsse es im Interesse des Stadionbetreibers sein, möglichst viele Veranstaltungen abzuhalten. Weiters gab es bei den letzten Begegnungen zwischen Wacker und Austria Salzburg keine Fanausschreitungen mehr. Zudem sei das Tivoli-Stadion sicherheitstechnisch für Hochrisikospiele ausgestattet, so Bielowski.

Auch Bundesliga vor schwieriger Entscheidung

Der Lizenzausschuss der Fußball-Bundesliga (Senat 5) hatte Mitte September ein Verfahren gegen SV Austria Salzburg eingeleitet, weil die vom Club genannten Stadien - die Heimstätte in Maxglan sowie das Ausweichstadion in Schwanenstadt - nicht für Spiele zugelassen sind, die seitens der zuständigen Behörden als „Risikospiele“ eingestuft werden. Davon betroffen sind neben den Matches gegen LASK Linz auch jene gegen Wacker Innsbruck. Am 28. August mussten die Salzburger deshalb die Tiroler zu einem „Geisterspiel“ in Schwanenstadt empfangen - - mehr dazu in Wacker gegen Salzburg: Spiel ohne Publikum. Stellt sich die Frage, weshalb Austria Salzburg überhaupt eine Lizenz erhalten hat.

Eine Entscheidung in der Causa Austria Salzburg - auch was das Tivoli als Ausweichstadion betrifft - soll laut Bundesliga Anfang Oktober fallen.