Ärzte in Bezirksspitälern kritisieren Stillstand

Die Spitalsärzte in den Tiroler Bezirksspitälern kritisieren, dass bei der neuen Arbeitszeitregelung wenig weiter gehe. Bisher sei nichts passiert. Dem Vernehmen nach soll es aber bereits Pläne für eine Gehaltsaufbesserung geben.

Nachdem Ärzte mit 1. Jänner laut Gesetz weniger Stunden pro Woche arbeiten dürfen, wird seit Monaten um Lösungen gerungen. Zum einen müssen die Dienstpläne an den Krankenhäusern gefüllt werden. Zum anderen fordern die Ärzte einen Ausgleich für Gehaltseinbußen.

Ende Februar einigten sich die Landesärzte der vier TILAK-Spitäler mit ihrem Arbeitgeber, dem Land Tirol, nach langen Verhandlungen. Die Ärzte bekommen eine Gehaltsaufbesserung. Im Gegenzug erklärten sie sich bereit, in einer Übergangszeit mehr Wochenstunden zu arbeiten, als es das Gesetz vorsieht. Das ist vorläufig aufgrund einer Übergangsregelung möglich - mehr dazu in Ärzte nehmen Angebot des Landes an.

Noch keine Angebote

Mit uns habe noch niemand gesprochen, kritisiert der Sprecher der Ärzte in den sechs Bezirksspitälern, Bernhard Heinzle. Auf Angebote von Seiten der Spitalserhalter, das sind mit Ausnahme des Ordensspitals in Zams die Gemeinden der Planungsverbände, warte man seit Wochen vergeblich. Die Ärzte würden bereits Mehrarbeit leisten, damit die Gesundheitsversorgung nicht zusammenbreche. Anerkennung oder gar ähnliche Angebote, wie sie die Landesärzte bekommen haben, gebe es dafür nicht, kritisiert der Ärztesprecher.

Auch der Vertreter der Spitalsärzte in der Ärztekammer, Ludwig Gruber, zeigt sich verärgert. „Wir sind sehr ungeduldig“, bisher herrsche Funkstille, sagt Gruber. Zwar wurde Ende Jänner von Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP) eine Arbeitsgruppe zur Lage der Bezirksspitäler ins Leben gerufen. Bisher habe es erst eine Sitzung gegeben, kritisieren die Ärztevertreter. Zu weiteren Treffen seien die Ärzte, entgegen der ursprünglichen Vereinbarung, nicht eingeladen worden.

Beratungen über Kampfmaßnahmen

Kommenden Donnerstag wollen die Spitalsärzte der Bezirkskrankenhäuser bei einem Treffen über mögliche Kampfmaßnahmen wie Betriebsversammlungen beraten. Nach Auskunft von Landesrat Tilg sei die Analyse über Anpassungen bei den Ärztegehältern in den Bezirksspitälern derzeit noch im Gange. Nach Abschluss werde es Gehaltsvorschläge geben.

Dem Vernehmen nach ist man aber schon einen Schritt weiter. Angeblich sind die Berechnungen bei den Planungsverbänden schon abgeschlossen. Zahlen für Gehaltsaufbesserungen liegen dem Vernehmen nach schon vor. Wie diese aussehen ist noch geheim. Dass sie nicht weit weg von der Regelung für die Landesärzte liegen dürften, ist anzunehmen. Nun muss aber mit dem Land erst geklärt werden, wer die Mehrkosten für die Gehaltsaufbesserung bei den Spitalsärzten bezahlt. Es ist davon auszugehen, dass die Gemeinden das nicht alleine stemmen wollen.

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