TVBs werben in Russland um Gäste

Bekannte Wintersportorte überlegen Strategien, was sie gegen den befürchteten Rückgang bei Gästen aus Russland unternehmen können. Einzelne Tourismusverbände versuchen etwa mit Informationen in Russland gegenzusteuern.

Touristiker und Reiseveranstalter gehen davon aus, dass in diesem Winter ein Teil der bisherigen Gäste aus Russland zuhause bleibt. So erwartet etwa Eurotours ein Minus von mindestens 40 Prozent bei russischen Gästen - mehr dazu in Russische Gäste werden ausbleiben.

In Sölden entfielen zuletzt 120.000 Nächtigungen pro Winter auf Urlauber aus Russland. Das entspricht einem Anteil von acht Prozent. Die Touristiker in Ischgl rechnen heuer mit 20 bis 30 Prozent weniger russischen Gästen.

Abwertung des Rubels macht Tirol-Urlaub teurer

Durch die Abwertung des Rubels wird ein Tirol-Urlaub für russische Gäste um bis zu ein Drittel teurer. Für reiche Russen sei das kein Problem. Die Touristiker fürchten, dass vor allem die Mittelschicht deshalb nicht mehr im gleichen Ausmaß wie zuletzt kommt, meint Andreas Steibl, Tourismusdirektor in Ischgl. „Man sieht, dass die Nachfrage bei der Mittelschicht geringfügiger geworden ist. Da werden wir wahrscheinlich auch Einbußen haben. Wir rechnen mit einem Minus von 20 bis 25 Prozent“, so Steibl.

EU-Sanktionen machen schlechte Stimmung

Als Folge der Sanktionen der EU gegen Russland und die Ukraine orten Touristiker auch eine Anti-EU-Stimmung bei potenziellen russischen Gästen. „Die EU ist für sie jetzt ein Bereich, wo sie glauben, nicht gerne gesehen zu sein“, beschreibt Steibl die Stimmung. Er war erst kürzlich in Russland, um dort unter anderem bei Gesprächen mit Reiseverantstaltern positive Stimmung für russische Winterurlauber in Ischgl zu machen.